Page 51 - Das Wunder des Auges
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HARUN YAHYA
an in aufrichtigem Glauben. Alles Lob gebührt Gott, dem Herrn der
Welten! (Quran, 40:65)
Die vier Wahrnehmungen der Netzhaut
Die Netzhaut kann vier verschiedene Eigenschaften des Sehens er-
kennen: Kontrast, Farbe, Licht und Form.
Licht: Unter dunkleren Verhältnissen können die Stäbchen mehr Licht
erkennen als die Zapfen. Dank der Stäbchen können wir z.B. im Zwielicht
sehen. In hellerem Umfeld kommen die Zapfen zur Wirkung. Aus diesem
Grund haben Nachttiere eine größere Anzahl von Stäbchen-Zellen.
Form: Die Zapfen spielen bei der Erkennung der Form von Objekten
eine wichtige Rolle. Die Stelle der besten Erkennung von Formen ist die
Sehgrube (fovea Centralis), wo sich die größte Konzentration von Zapfen
befindet.
Kontrast: Die Fähigkeit, zwischen nicht klar getrennten, aber unter-
schiedlich beleuchteten Stellen zu unterscheiden ist äußerst wichtig. Der
bei einer Anzahl von Krankheiten übliche Verlust, Kontraste zu unterschei-
den kann Patienten mehr stören als der Verlust der Sehkraft.
Farben entstehen durch die Interpretation von unterschiedlichen
Wellenlängen des aufgefangenen Lichtes durch den Verstand. Die
Netzhaut trennt die Wellenlängen und interpretiert sie als unterschiedliche
Farben.
Wie schon vorher erwähnt, ist es an sich ein Wunder, dass die
Netzhaut Licht in elektrische Energie umwandeln kann. Aber die Wunder
hören dort noch nicht auf. Die Art, wie die auf der Netzhaut erfassten
Bilder an das Gehirn gesandt werden ist außerordentlich. Die Netzhaut
überträgt nicht ein gesamtes Bild. Zuerst löst die Netzhaut das Bild auf und
die Einzelteile werden im Gehirn zusammengesetzt. Die linke Seite des
Bildes wird auf der rechten Seite der Netzhaut abgebildet und umgekehrt.
Die Einzelteile werden getrennt in einem Bruchteil einer Sekunde an das
Gehirn gesandt, um dort interpretiert zu werden. Hier wurde von dem,
was in der Netzhaut sich tatsächlich abspielt nur eine kurze
Zusammenfassung gegeben.
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