Page 47 - Das Wunder des Auges
P. 47
HARUN YAHYA
(Abbildung 1.16). Die Zellen
der Netzhaut unter dem
Elektronenmikroskop. Die
Netzhaut hat die komplizierte
Aufgabe, Lichtenergie in elek-
trische Energie umzuwandeln.
Wenn es nur eine Art Zellen in
der Netzhaut gäbe, wäre dies
schon ein Wunder. Aber vier
unterschiedliche Zelltypen in
elf Schichten haben eine, je-
dem Computer überlegene
Verarbeitungskraft, wobei das
Wort „Wunder“ nur ein un-
genügender Ausdruck ist.
Ganglienzellen
Gelber Fleck
Innere
Körnerschichte
Nervenfaserschichte
Fotorezeptoren
Retinales
Pigmentepithel
macht werden kann. Andererseits erhält die Netzhaut jede Sekunde zahllo-
se Bilder, sie muss aber nicht gewechselt oder ausgetauscht werden, weil
sich die Netzhaut selbst erneuert. Sie projiziert und verwendet zahllose
Bilder während ihrer Lebensdauer, ohne sich zu abzunützen oder kaputt
zu gehen.
Die Netzhaut besteht aus elf getrennten, mikroskopisch dünnen
Schichten (Abb. 1.16 und 1.17). Die Bilder fallen auf die neunte Schichte in
einer Breite von beinahe einem Millimeter. Es ist verblüffend, dass kilome-
terweite Landschaften auf einen so kleinen Punkt gebündelt werden kön-
nen. Man soll nicht vergessen, dass die gesamte eigene Welt innerhalb die-
ser winzigen Fläche abgebildet wird; dass man Dank dieser Fläche die
Existenz von allem, was man je gesehen hat erfasste; und dass dieser Punkt
nicht mehr als eine gewölbte Schichte von Zellen ist.
45