Page 67 - Das Wunder des Auges
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HARUN YAHYA
Fehlende Signale und Zellen mit Verantwortung
Die umgewandelten elektrischen Signale der Netzhaut werden durch
einen Nervenstrang von ca. einer Million Nervenzellen zur Sehrinde, wel-
che über 100 Millionen Nervenzellen enthält, geleitet. Alle Nerven dieser
Gruppe kommen von der Netzhaut, sind aber nicht direkt mit der licht-
empfindlichen Fläche verbunden. Andere Zellen speichern die visuelle
Information und übertragen sie an den Sehnerv.
Zu jeder Zeit werden mehr als zehn Millionen elektrische Signale über
eine Millione Nerven von Auge zum Gehirn gesandt. Wegen der Menge
der Informationen weiß man, dass Verbindungen abreißen und an die fal-
sche Stelle im Gehirn geleitet werden können. Die makellose Konstruktion
des Auges ist jedoch für diese Eventualität gerüstet und unsere Sicht wird
deswegen nie unterbrochen.
Noch verblüffender ist es, dass es das riesige Netzwerk erlaubt, die
Signale von dem falschen Ort im Gehirn auf einem anderen Weg in das
Sehzentrum zu leiten. Wenn man das bedenkt, ist es dann möglich, solche
Gehirnpartien als “falsch” zu bezeichnen?
In Wirklichkeit ist die Antwort Nein. Der offensichtliche Fehler zeigt
in Wahrheit eine wunderbares Phänomen. Während man erwarten würde,
dass die falsch übertragenen Signale verloren gehen und nicht wiederge-
winnbar sind, retten und speichern sie die Gehirnzellen am ursprüngli-
chen Bestimmungsort. Wenn sie ein solches Signal erreicht reagieren die
Zellen als ob sie wüssten, dass dieses Signal vom Auge kam und in das
Sehzentrum gehen muss. Sie müssen das nicht tun aber erlauben dem
Signal, zum Sehzentrum des Gehirnes zu gehen, indem sie die erforderli-
chen Verbindungen und Organisationen herstellen. Auf diese Weise gibt es
keine Fehler in einem Bild, sonst würde es unterbrochen und bruchstück-
haft sein.
Wer gab den Gehirnzellen diese einzigartigen Fähigkeiten? Ist es
wirklich möglich, dass Milliarden von kleinen Zellen, jede mit den glei-
chen Instruktionen, sich in ihr gegenwärtigen Zustand entwickelt haben?
Darüber hinaus müssen diese Zellen neben den Kenntnissen ihrer eigenen
Funktionen von anderen Körperaktionen wissen und in der Lage sein, im
Falle einer Fehlfunktion einzugreifen, auch wenn es nicht in ihren
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