Page 218 - Das Wunder der Körperelektrizität
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214 DAS WUNDER DER KÖRPERELEKTRIZITÄT
Gehirn ist gegen Ton genauso wie gegen Licht isoliert, es lässt keinen Ton eindrin-
gen. Daher herrscht innerhalb des Gehirns absolute Stille, unabhängig davon wie
laut es Außen auch sein mag. Nichtsdestoweniger vernimmt man die schärfsten
Töne im Gehirn. Im Gehirn, das gegen jegliche Laute isoliert ist hört man die
Symphonien eines Orchesters und den Lärm einer belebten Strasse. Falls die
Lautstärke innerhalb des Gehirns jedoch zu dem entsprechenden Zeitpunkt mit ei-
nem hochempfindlichen Gerät gemessen würde, würde sich zeigen, dass dort voll-
ständige Stille vorherrschte.
Wie im Falle der Bildtechnik werden seit Jahrzehnten Anstrengungen unter-
nommen eine originalgetreue Qualität in der Tonwiedergabe zu erzeugen. Die
Ergebnisse dieser Bemühungen sind Tonaufzeichnungsgeräte, Hi-Fi Systeme und
tonempfindliche Systeme. Trotz all dieser Technologie und der Bemühungen von
Tausenden von Ingenieuren und Fachleuten, die sich damit beschäftigen ist bisher
noch keine Tonwiedergabe gelungen, die die gleiche Schärfe und Klarheit hätte wie
die akustische Wahrnehmung des Ohrs. Man wähle ein Hi-Fi System der höchsten
Qualität, das vom größten Hersteller in der Akustik-Industrie hergestellt wird –
selbst in diesen Geräten geht ein Teil der Tonqualität bei der Aufzeichnung verloren,
und wenn das System angeschaltet wird ist immer ein leises Nebengeräusch vor-
handen bevor die Tonwiedergabe beginnt. Die akustische Wahrnehmung dagegen,
die durch die Technologie des menschlichen Körpers erzeugt wird, ist äußerst scharf
und klar. Ein gesundes menschliches Ohr vernimmt Töne niemals begleitet von
Rauschen oder atmosphärischen Nebengeräuschen wie ein Hi-Fi Gerät sie hervor-
bringt; es nimmt den Ton genau so wahr wie er ist, scharf und deutlich. Dies ist im-
mer so gewesen seit der Erschaffung des Menschen.
Bis heute ist keine von Menschen hergestellte visuelle oder audiotechnische
Apparatur so empfindlich und erfolgreich bei der Wahrnehmung sensorischer
Daten, wie Auge und Ohr.
Doch was das Sehen und Hören angeht, so liegt dem noch eine viel größere
Wahrheit zu Grunde.
Wem gehört das Bewusstsein, das im Gehirn sieht und hört?
Wer sieht im Gehirn eine bezaubernde Welt, lauscht Symphonien und dem
Gezwitscher der Vögel, wer riecht den Duft einer Rose?
Die Stimulationen, die von Augen, Ohren und Nase eines Menschen kommen,
erreichen das Gehirn als elektrochemische Impulse. In der einschlägigen biologi-
schen Literatur finden Sie detaillierte Darstellungen, wie ein Bild im Gehirn ge-
formt wird. Doch Sie werden nie auf die wichtigste Tatsache stoßen: Wer nimmt die-
se elektrochemischen Nervenimpulse als Bilder, Töne und Gerüche im Gehirn
wahr?