Page 110 - Untergegangene Völker
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ren versuchte, glaubte er auch, die Vorgesetzten der Stadt beeinflussen zu
können. Somit würden auch sie dem Pharao Recht geben.
Andererseits würde die von Moses verkündete wahre Religion die
Macht des Pharaos unterminieren und ihn mit anderen Menschen gleich-
stellen. Ferner müsste er sich Moses unterwerfen. Weiterhin würde die
Freilassung der Kinder Israels für ihn einen großen Verlust Arbeitskraft
bedeuten.
Somit weigerte er sich, Moses auch nur einen einzigen Moment
anzuhören. Er versuchte, ihn als Narren hinzustellen. Indem er sinnlose
Fragen stellte, bemühte er sich, das Thema zu wechseln. Gleichzeitig ver-
suchte er, Moses und Aaron als Anarchisten zu brandmarken und sie für
politisch schuldig zu erklären. Weder der Pharao noch die Vorgesetzten
der Stadt haben sich Moses gefügt. Sie haben die wahre Religion, die
ihnen verkündet wurde, nicht angenommen. Daraufhin hat Allah ihnen
verschiedenes Unheil geschickt.
Das Unheil, das dem Pharao und seinem engsten
Kreis zustieß
Das Unheil hatte sich im ganzen Land ausgebreitet.
Überall war Blut.
Ipuwer Papirus, 2. Teil: 5-6
Der Pharao und sein engster Kreis hingen so stark an ihrem polythei-
stischen System und an dem götzendienerischen Glauben ihrer
Vorfahren, dass sie sich eine andere Religion einfach nicht vorstellen
konnten. Sogar die beiden Wunder von Moses, das Erscheinen seiner
Hand in weiß und das Verwandeln seines Stabes in eine Schlange, halfen
nicht, die Ägypter von ihrem Aberglauben abzuhalten:
Und sie sprachen: "Was auch immer an Wunderzeichen du uns brin-
gen magst, um uns zu bezaubern, wir glauben dir doch nicht." (Sure
al-A'raf: 132)