Page 114 - Untergegangene Völker
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              salziges Wasserplankton und Dinoflagelate verantwortlich für die
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              Rotfärbung des Nils.  Diese Lebewesen, Pflanzen, Pilze und Protozoa
              führen zu einem Sauerstoffverlust des Wassers und produzieren ein töd-
              liches Gift für die Lebewesen.
                   Patricia A. Tester von der Nationalen Fischergemeinschaft Amerikas gab
              in einem Jahrbuch der New Yorker Akademie der Wissenschaften bekannt,
              dass über fünfzig Photoplanktonarten Toxine enthalten und somit dem
              Leben im Wasser schaden. In derselben Veröffentlichung sagt auch Ewen
              C. D. Todd vom Gesundheitsamt Kanada, indem er auf historische Daten
              zurückgriff, dass etwa fünfundzwanzig Photoplanktonarten weltweit
              verschiedene Infektionen auslösen. W. W. Carmichael und I. R. Falconer
              führten eine Liste mit den Krankheiten, deren Ursache auf die blaugrünen
              Süßwasseralgen zurückzuführen ist. Der Meeresbiologe Joann M.
              Burkholder von der staatlichen North Carolina Universität beschrieb eine
              bestimmte Art von Dinoflagelaten mit dem Namen Pfiesteria Piscimorte.
              Wie schon der Name ausdrückt, ist dieser Typ für Fische tödlich.
                   Es ist gut möglich, dass sich zur Zeit der Pharaonen eine Serie der-
              artiger Katastrophen ereignete: mit der Vergiftung des Nil würden die
              Fische aussterben und für die Ägypter ginge eine wichtige
              Nahrungsquelle verloren. Ohne die Fische, die sich unter anderem von
              Frosch-Eiern ernähren, würden sich die Frösche im Übermaß fortpflanzen
              und sich im ganzen Land verbreiten, aber nach kurzer Zeit ebenfalls am
              Gift zugrunde gehen. Der Tod der Fische und der Frösche würde die
              fruchtbaren Felder mitvergiften. Das  Aussterben der Frösche würde
              jedoch die übermäßige Fortpflanzung von Insekten wie Heuschrecken
              und Weizenmotten verursachen.
                   Natürlich sind das nur Interpretationen. Wie auch immer sich diese
              Katastrophen ereignet haben und welche Wirkungen sie auch hinter-
              ließen, weder der Pharao noch sein Volk zogen eine Lehre daraus; sie
              bereuten ihre Taten nicht, stattdessen setzten sie ihr arrogantes und
              hochmütiges Verhalten gegenüber Allah fort.
                   Der Pharao und sein engster Kreis waren derart heuchlerische
              Menschen, dass sie glaubten, Moses und somit Allah täuschen zu können.
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