Page 112 - Untergegangene Völker
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110 UNTERGEGANGENE VÖLKER
Aufgrund ihres Verhaltens sandte Allah ihnen, so wie es der Quran
beschreibt, "verschiedene Wunder" als Unheilszeichen (Sure al-A'raf, 133),
damit sie schon auf dieser Welt leiden sollten. Das erste Unheil war die
Dürre, die eine katastrophale Ernte zur Folge hatte. Im Quran steht dies-
bezüglich:
Und Wir hatten das Volk Pharaos schon mit (Hunger-)Jahren und
Fehlernten heimgesucht, damit sie sich ermahnen ließen. (Sure al-
A'raf: 130)
Seit Urgedenken kreist die Landwirtschaft in Ägypten um den Nil.
Wenn dann wider Erwarten der Wasserspiegel des Flusses so stark sinkt,
dass kein Wasser mehr über die Bewässerungskanäle zu den Feldern
gelangt, dann ist das fürwahr ein Unheil. Genau das trat ein, verhielten
sich doch der Pharao und sein Umkreis arrogant Allah gegenüber.
Obendrein verleugneten sie den Propheten. Der niedrige Wasserstand,
gekoppelt mit dem heißen Klima, ließ die Ernte vertrocknen. Ein Unheil
war also eingetreten und zwar aus einer völlig unerwarteten Richtung:
dem Nil, dem sie immer vertrauen konnten. Der Pharao versuchte, an
sein Volk zu apellieren:
Und Pharao ließ unter seinem Volk verkünden: "O mein Volk! Gehören
das Königreich von Ägypten und diese Ströme, die es durcheilen, nicht
mir? Schaut ihr euch denn nicht um?" (Sure az-Zukhruf: 51)
Doch wie im Quran berichtet, hat er "anstatt eine Lehre daraus zu
ziehen", Moses und die Kinder Israels für jenes Unheil verantwortlich
gemacht; sie hätten Unglück über das Land gebracht. Ihr Aberglaube, der
Glaube ihrer Vorfahren brachten sie dazu. Doch es sollte ihnen noch wei-
teres Unheil zustoßen. Jenes war nur der Anfang. So schickte Allah ihnen
eine Serie von Katastrophen, die im Quran wie folgt beschrieben sind:
Und so sandten Wir über sie die Flut und Heuschrecken und die
Läuse und die Frösche und das Blut, lauter deutliche Zeichen. Sie aber
benahmen sich hochnäsig und blieben ein sündiges Volk. (Sure al-
A'raf: 133)
Im Alten Testament wird von jenem Unheil, das Allah dem Pharao