Page 39 - Untergegangene Völker
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Noah und die Sintflut    37




                 Einige sumerische und babylonische Quellen berichten dagegen,
            dass Utnapishtim mit seiner Familie die 6 Tage und 6 Nächte andauernde
            Flut überstanden hat. Es wird folgendermaßen erzählt: "Am siebten Tag
            hielt Utnapishtim Ausschau. Es herrschte Stille. Der Menschensohn war
            in Schlamm zurück verwandelt."  Als das Schiff auf dem Berg Nizar
            ankam, lies Utnapishtim eine Taube, einen Raben und eine Schwalbe frei.
            Der Rabe blieb um die Leichen zu fressen, die beiden anderen Vögel
            dagegen kamen nicht zurück.
                 In Indien: Nach den Legenden der indischen Shatapata, Brahmana
            und Mahabharata rettet sich Manu mit Rishiz zusammen von der Flut. So
            die Legende: Ein Fisch, den Manu fängt, aber wieder freilässt, wird plötz-
            lich riesengroß und baut ein Schiff. Der Fisch sagt zu Manu er solle das
            Schiff an seine Hörner binden. Nach Norden schwimmend bewältigte der
            Fisch mit dem Schiff hohe Wellen und brachte ihn auf den Berg Himavat.
                 In Wales: Nach walisischen Legenden retteten sich Dwyfan und
            Dwyfach vor der großen Katastrophe mit Hilfe eines Schiffes. Nachdem
            die furchtbaren Überflutungen, verursacht durch die Explosion des
            Llynllionsee (auch Wellensee genannt), zum Stillstand kamen, fingen
            Dwyfan und Dwyfach an, die Bevölkerung erneut zu bilden.
                 In Skandinavien: Die skandinavische Eddasage erzählt, dass
            Bergalmer und seine Frau sich mit Hilfe eines großen Bootes vor der Flut
            retteten.
                 In Litauen: In den litauischen Legenden wird erzählt, dass sich eini-
            ge Paare und Tiere auf einem Berg in einer Schale verbargen bis die Flut
            vorüber war. Nachdem Sturm und Überschwemmung 12 Tage und 12
            Nächte angedauert hatten und das Wasser den Berggipfel erreicht hatte
            und die Lebewesen dort verschlingen wollte, schickte der Schöpfer ihnen
            eine riesige Nussschale. Mensch und Tier auf dem Berg bestiegen diese
            Schale und konnten sich dadurch retten.
                 In China: Geschichten aus China erzählen, dass jemand mit dem
            Namen Yao mit sieben anderen zusammen, oder Fa Li mit seiner Frau
            und seinen Kindern sich mit Hilfe eines Segelbootes vor der Flut und vor
            dem Erdbeben retteten. Es wird erzählt, "dass sich die Welt in Stücke teil-
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