Page 141 - Aufruf zur Islamischen Union
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Gott verboten. Die Quranische Moral gebietet,
dass nicht nur bestimmte Menschen von den materiel-
len Möglichkeiten profitieren und besagt, daß es kein
Vorrecht für bestimmte Menschen gibt. Die quranische
Moral erfordert Solidarität und befiehlt den Menschen, die
Bedürfnisse des anderen zu berücksichtigen. Manche Gläubigen
verfügen sogar über eine so aufopferungsbereite Moral, daß sie,
auch wenn sie selbst bedürftig sind, ihre Speisen zuerst den Armen
und Gefangenen anbieten. Dies tun sie zudem nicht zur
Zufriedenheit des anderen, sondern um das Wohlgefallen Gottes zu
gewinnen. Im Quran wird dies folgendermaßen mitgeteilt:
Und die den Armen und die Waise und den Gefangenen
speisen, auch wenn sie der Nahrung selbst bedürfen. "Seht,
wir speisen euch um Gottes willen Wir wollen weder
Belohnung von euch noch Dank. (Sure al-Insan, 8-9)
Solidarität und Hilfsbereitschaft unter Individuen kann mit
Leichtigkeit auch in internationalen Beziehungen gewährleistet
werden. Auch hier weist die Islamische Moral den Mitgliedsländern
der Islamischen Union den Weg. Es ist inakzeptabel, daß es auf der
einen Seite Länder mit völlig übertriebenem luxuriösen
Konsumverhalten gibt, während auf der anderen Seite Tausende
von Neugeborenen verhungern. Jeder Mensch, der über ein
Gewissen verfügt, empfindet dabei Unbehagen.
Viele wohltätige und internationale Organisationen sind heute
tätig, um diesen Ländern zu helfen. Doch diese Unternehmungen
gehen nicht über das Versenden von Hilfspaketen in diese Regionen
hinaus. Es ist auch meistens nicht möglich, die Hilfe den "richtigen
Menschen zukommen zu lassen. Es ist notwendig, die
Systemmängel der rückständigen Länder an der Wurzel zu packen.
Korruption und organisiertes Verbrechen müssen ausgeschaltet
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