Page 145 - Aufruf zur Islamischen Union
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eine Gesellschaft. Die Islamische Moral verlangt von den Gläubigen,
nicht auf ihren Ansichten zu beharren, sondern sich der Ansicht anzu-
passen, die dem Gewissen, der Gerechtigkeit und der Wohltätigkeit
am nächsten ist, unabhängig davon, von wem der Gedanke stammt.
Die Gläubigen haben sich vor dem Beharren auf einer Meinung zu hü-
ten, das auf Stolz und Eigensinn gestützt ist, auf Aussagen wie, "Meine
Ansicht soll akzeptiert werden" und "Meine Idee ist richtig". Denn dies
sind Verhaltensweisen, die vor Gott keinen Gefallen finden. Wie in
dem Vers "... Und über jedem Wissenden gibt es einen noch mehr
Wissenden…" (Sure Yusuf, 76) befohlen wurde, muß ein Muslim wis-
sen, daß es zu jeder Zeit jemanden geben kann, der besser Bescheid
weiß als er selbst und daß es ein großer Fehler ist zu behaupten, über
den treffendsten Gedanken zu verfügen.
Auch die Islamische Union kann unter Verwendung des
Beratungsrechtes der Muslime auf einer freien politischen Kultur er-
richtet werden, bei der frei von Druck und Zwang alle Gedanken
ausgesprochen werden können, die Rechte von allen Seiten ge-
schützt sind und den Ansichten eines jeden mit Toleranz begegnet
wird. Auf diese Weise wird eine Muslimische Gesellschaft unter
Führung der Islamischen Union zu einer Gesellschaft werden, in der
die Menschen den Ansichten anderer Achtung entgegenbringen
und in der Gleichheit, Gerechtigkeit und Freiheit vorherrschen und
Unterdrückung und Ungerechtigkeit völlig verschwinden. Auf die-
se Weise wird die Islamische Welt sich nicht darauf beschränken,
Ruhe und Sicherheit für die Muslime sicherzustellen, sondern sie
wird die Führung der Kultur der Welt übernehmen.
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D Das Ziel ist die Entwicklung der Islamischen Welt t
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Eines der größten Probleme der Islamischen Welt ist die
Rückständigkeit der Mehrheit der Muslimischen Länder. Deshalb
muß eines der vorrangigen Ziele der Islamischen Union die
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