Page 29 - Aufruf zur Islamischen Union
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Muslime zu geben; dabei stützte er sich auf die Richtlinien, die
ihm Gott offenbart hatte. Im Quran teilt Er den Gläubigen diese
Besonderheiten in dem Vers mit: "Und die den Armen und die
Waise und den Gefangenen speisen, auch wenn sie der
Nahrung selbst bedürfen." (Sure al-Insan, 8). Von den
Gefangenen, die des Lesens und Schreibens kundig waren, wur-
de erwartet, daß sie ihr Wissen an die Muslime weitergaben.
Arabien machte zum ersten Mal Bekanntschaft mit zivilisiertem
Verhalten und Tugenden wie Barmherzigkeit und Vergebung
und erlebte eine der größten kulturellen Blüten, die es in der
Geschichte der Menschheit je gab.
Im Lauf der Jahre verbreiteten sich die Gerechtigkeit des
Islam und dessen hohe Moral über ganz Arabien. Die
Gerechtigkeit, der Mut und die Entschlossenheit der
Muslime waren für zahlreiche arabische Stämme
Anlaß, sich zum Islam zu bekennen. Das Islamische
Heer, dem sich keine Kraft mehr entgegenstellen
konnte, zog 630 in Mekka ein. Weil sie zuvor zahl-
lose Grausamkeiten begangen hatten, fürchteten
die Heiden Mekkas die Rache der Muslime. Nach
arabischer Tradition wurden die Männer des im Krieg unter-
legenen Stammes enthauptet und deren Frauen und Kinder in
die Sklaverei geführt. Die Heiden Mekkas waren sicher, daß ih-
nen dies nun zustoßen würde. Doch die endlose Barmherzigkeit
Gottes manifestierte sich im Propheten Muhammad (s.a.w.s). Er
verkündete, dass Rache an den Bewohnern Mekkas verboten sei
und daß niemand gezwungen sei, Muslim zu werden. Diese
Großherzigkeit und Toleranz erregte auch die Aufmerksamkeit
westlicher Historiker. Michael Sells, Lehrbeauftragter an der
Haverford Universität drückt die hervorragende Moral des
Propheten (s.a.w.s) folgendermaßen aus:
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