Page 53 - Faschismus: Die Blutige Ideologie des Darwinismus
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Harun Yahya (Adnan Oktar) 51
befürwortete Haeckel, “behindert geborene Babys ohne Zeit zu verlieren zu
töten” und behauptete weiterhin, dass “dies nicht als Mord zähle”, da die
Kleinkinder noch nicht über ein Bewußtsein verfügten. Hier war er also wieder bei
den Kindermorden der Spartaner angelangt. 26 Haeckel wollte nicht nur behindert
geborene Babys, sondern auch alle Kranken und Behinderten einer Gesellschaft
auslesen, die der erwähnten Evolution angeblich im Wege stehen. Er verbat sich
eine Behandlung der Kranken, behauptete, dass diese Behandlung der natürlichen
Selektion im Wege stünde und schrieb:
“Werden Hunderttausende von Kranken, deren Gesundwerdung nicht
mehr möglich ist, wie zum Beispiel Geisteskranke, Leprakranke oder
Krebskranke künstlich am Leben erhalten, so ist es weder für sie selbst von
Nutzen, noch für die Gesellschaft im allgemeinen. Um von dieser
Schlechtheit gerettet zu werden, ist mit dem Beschluß einer Kommission
und unter deren Aufsicht diesen Kranken ein schnellwirkendes Gift zu
verabreichen.” 27
Diese von Haeckel vorgeschlagene Grausamkeit, sollte von
Nazideutschland praktiziert werden. Die Nazis starteten, kurz nachdem sie an die
Macht gekommen waren, eine offizielle Politik der Eugenik. Geisteskranke und
Körperbehinderte wurden in besonderen “Sterilisationszentren” zusammengefas-
st. Diese Menschen wurden als Parasiten betrachtet, die die Reinheit der deutschen
Rasse und deren evolutionäre Verbesserung behinderten. Nachdem sie einige Zeit
von der Gesellschaft getrennt waren, begann mann sie auf Hitlers geheimen Befehl
hin zu töten.
Zahlreiche Historiker schrieben, dass die Gedanken Ernst Haeckels und
die darwinistische Ideologie die Basis des Nazionalsozialismus darstellten. Der
amerikanische Historiker Daniel Gasman unterbreitet in seinem Buch The Scientific
Origin of National Socialism: Social Darwinism in Ernst Haeckel and the German
Monist League (Der Wissenschaftliche Ursprung des Nationalsozialismus:
Sozialdarwinismus bei Ernst Haeckel und der Deutschen Monistischen Liga) zahl-
reiche Beweise. Ihm zufolge ist “Haeckel der wichtigste Ideologe, der Rassismus,
Faschismus und Imperialismus in Deutschland stärkte.” 28 Haeckel hinterließ
dem Nazismus sowohl ein ideologisches wie auch ein organisatorisches Erbe.
Einerseits entwickelte er die Theorie der Eugenik und des Rassismus, andererseits
gründete er eine atheistische Vereinigung mit dem Namen “Monistische Liga”, die
auf großes Interesse unter gebildeten Nazis stieß.
Der Historiker an der Cambridge Universität und Journalist der London
Times, Ban Macintyre, erklärt die darwinistischen Ideen, die Haeckel den Nazis
hinterließ:
“Der deutsche Embryologe Haeckel und seine Monistische Liga behaupte-