Page 62 - Der Islam verurteilt den Terrorismus
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60 Der Islam verurteilt den Terrorismus
Was über den Krieg im Islam
missverstanden wird
Ein Muslim ist dafür verantwortlich, ausnahmslos an
jeden Vers des Korans zu glauben
Der Grund für diesen Abschnitt ist, dass es erforderlich ist, die falsche
Natur von Behauptungen zu zeigen, die von Fanatikern aufgestellt werden,
die dem Islam ihren Aberglauben beigesellen wollen, und auch einigen Geg-
nern des Islams deutlich zu machen, dass sie falsch liegen, wenn sie im
Gegenzug die wenig bekömmliche Idee jener Fanatiker, wonach einige Verse
des Korans nicht mehr gültig wären, für ihre Zwecke nutzen (der Koran ist
natürlich darüber erhaben). Sie zitieren den 106. Vers der Sure Al-Baqara als
angeblichen Beweis für ihre Behauptung, in dem es heißt:
"Was Wir auch an Versen aufheben oder in Vergessenheit fallen lassen,
Wir bringen bessere oder gleichwertige dafür. Weißt du nicht, dass Gott
über alle Dinge Macht hat?" (Koran, 2:106)
Diejenigen, die ihre Zungen gegen den Koran verdrehen, interpretierten
diesen Vers auf falsche Weise und legen ihn als vermeintliche Ermächtigung
dar, ihren eigenen Aberglauben den Versen hinzuzufügen. Sie haben in ihrem
Wahnsinn gedacht, sie könnten einige Verse für ungültig erklären und durch
gefälschte Hadithen ersetzen. Einige Islamgegner behaupten andererseits,
dass es einige Verse über den Gebrauch von Giften oder den Krieg gäbe, die
nicht mehr anwendbar wären und versuchen, die Muslime entlang der Fron-
ten jener, die diesen Vorstellungen folgen, und jenen, die dies nicht tun, zu
spalten.
Das arabische Wort "ayat" in der Wendung "Was wir an Versen aufhe-
ben" steht im Singular. Der Begriff bedeutet, wenn er in dieser Form
gebraucht wird, "Zeichen" oder "Wunder". Wenn das Wort "ayat" im Singu-
lar im Koran verwendet wird, heißt es immer Beweis oder Zeichen, und so
wird es auch in allen anderen Versen übersetzt. Das Wort "ayat", das auf die
Verse des Korans hinweist, kommt nie in einer Singularform des Korans vor.