Page 59 - Der Islam verurteilt den Terrorismus
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Adnan Oktar (Harun Yahya)                    57



           die ganze Menschheit ermordet hat. Und wer ein Leben erhält, soll sein,
           als hätte er die ganze Menschheit am Leben erhalten…" (Koran, 5:32)
               Dieser Vers ist eindeutig. So wie es eine Sünde und Mord ist, einen ande-
           ren zu töten, so ist es auch eine Sünde und Mord, sich selbst zu töten. Es ist
           deshalb auch kein "Dschihad", sondern eine Sünde, sich selbst in einem Res-
           taurant in die Luft zu sprengen. Diejenigen, die mit Fahrzeugen Menschen an
           Bushaltestellen oder Marktplätzen überfahren, führen keinen Dschihad, son-
           dern begehen ein Verbrechen. Diejenigen, die so etwas ehren oder glorifizie-
           ren oder denken, diese Person sei ein "Märtyrer" geworden, applaudieren
           Mord und nicht einem Dschihad. Wehrlose Zivilisten gemeinsam mit sich
           selbst zu töten, ist nicht Dschihad, sondern Mord. Dschihad bedeutet, andere
           durch Wissen und Wissenschaft zur Wahrheit zu führen und Kommunikation
           auf der Basis von Liebe und Respekt zu schaffen; nicht, andere zu töten.
               Märtyrertum bedeutet, zu sterben, während man auf den Pfaden Gottes
           strebt und versucht, Liebe, Freundschaft und Brüderschaft zu verbreiten, wie
           es der Islam verlangt – mit freundlichen Worten und durch Güte. Töten ist
           Mord und eine Sünde, keine Tugend, die geehrt werden darf. Und diejenigen,
           die Anschläge auf Zivilisten verüben, erreichen nicht den Rang des Märty-
           rertums, sondern begehen das Verbrechen des Mordes.
               Selbstmordattentäter und ihre Unterstützer verbreiten jedoch die Propa-
           ganda einer Religion, die den Tod anderer befiehlt. Diese Religion ist auch
           nicht die Religion Gottes. Sehr wenige derjenigen, die diesem Glauben
           anhängen, dürften dies bemerken. Es gibt viele Leute, die denken, ihre fal-
           sche Religion wäre richtig und die dieser anhängen wollen.
               Das tatsächliche Problem ist: Menschen, die ihre eigene Religion nicht
           kennen, werden verwirrt und in Richtung des Nonsens geführt. Und wenn sie
           nicht ihre eigene Religion und wahre Liebe im Koran erlernen, werden sie
           weiterhin als Selbstmordattentäter in Erscheinung oder als diejenigen, die
           diese ermuntern oder ehren. Militärische Maßnahmen sind nicht der richtige
           Weg, um sie die Wahrheit zu lehren. Der einzige richtige Weg ist richtige Bil-
           dung. Und um diese richtige Bildung zu gewährleisten, müssen Menschen
           der Liebe unter aufrichtig gläubigen Muslimen, Christen und Juden zusam-
           menkommen. Ist es uns erst einmal gelungen, die Kraft der Einheit zu errich-
           ten, werden die Menschen, die sich auf dem falschen Weg befinden, anfan-
           gen, dem richtigen Weg zu folgen.
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