Page 156 - Niemals vergessen
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NIEMALS VERGESSEN
Auch heute kann eine Zelle selbst in den modernsten Laboratorien
der Welt nicht mit Hilfe organischer Chemie künstlich erzeugt wer-
den.
Die Voraussetzungen zur Zellbildung sind schon rein quantitativ zu
hoch, um durch zufällige Ereignisse erklärt werden zu können. Die
Wahrscheinlichkeit, dass Proteine – die Bausteine der Zelle – sich
zufällig synthetisieren, beträgt für ein durchschnittliches, aus etwa 500
50
Aminosäuren bestehendes Protein 1 zu 10 hoch 9 . Mathematisch
gilt schon eine Wahrscheinlichkeit, die kleiner ist als 1 zu 10 hoch 50
als unter praktischen Gesichtspunkten gleich Null.
Das DNS Molekül, das sich im Zellekern befindet und in dem die
genetische Information gespeichert ist, ist eine Datenbank, die kaum
zu beschreiben ist. Würde man die in der DNS enthaltenen
Informationen aufschreiben, so entstünde eine Enzyklopädie mit etwa
900 Bänden zu je 500 Seiten.
Hier ergibt sich denn auch folgendes Dilemma: Die DNS kann sich
nur replizieren mit Hilfe spezieller Proteine, den Enzymen. Doch die
Synthese dieser Enzyme kann nur stattfinden anhand der in der DNS
gespeicherten Information. Da also beide – DNS und Enzyme – von-
einander abhängen, müssen beide gleichzeitig existieren, damit eine
Replikation stattfinden kann. Insofern ist das Szenario, in dem das
Leben sich selbst generiert, an einem toten Punkt angelangt. Prof.
Leslie Orgel, ein Evolutionist an der Universität von San Diego,
Kalifornien, gibt diese Tatsache in der Septemberausgabe 1994 des
Scientific American zu:
Es ist extrem unwahrscheinlich, dass Proteine und Nukleinsäuren,
die beide komplex strukturiert sind, spontan am selben Ort und zur
selben Zeit entstehen. Es scheint jedoch unmöglich, dass man die
Einen ohne die Anderen haben kann. Auf den ersten Blick sieht es al-
so so aus, dass man daraus schließen muss, das Leben könne tatsäch-
lich niemals durch chemische Prozesse entstanden sein. 6
Es besteht also kein Zweifel: Falls das Leben nicht auf natürliche