Page 184 - Es war einmal der Darwinismus
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Die früheste Spezies unter den hominiden Fossilien, die die Morphologie des neuzeitlichen Menschen aufweist, ist Homo
                       erectus. Im Gegensatz dazu sind die Dimensionen der halbkreisförmigen Kanäle in, Australopithecus und Paranthropus zu-
                       geordneten Kranien aus Südafrika, sehr denen der gegenwärtigen großen Affen ähnlich. 76

                       Spoor, Wood und Zonneveld studierten auch ein Homo habilis Exemplar, nämlich Stw 53, und fanden: “Stw 53 ver-
                  ließ sich weniger auf bipedales Verhalten als die Australopithecinen.” Das bedeutet, dass das Homo habilis Exemplar sogar
                  noch mehr affenähnlich war, als die Australopithecus Spezies. Ihre Schlussfolgerung lautete daher: “Stw 53 stellt keine
                  wahrscheinliche Zwischenstufe zwischen den, in den Australopithecinen und H. erectus beobachteten Morphologien
                  dar.”

                       Diese Befunde erbrachten zwei wichtige Ergebnisse:
                       1. Fossilien, die als Homo habilis kategorisiert waren gehören tatsächlich nicht zu den “Homo” Klassen, d.h. Men-
                  schen, sondern zu denen der Australopithecine, d.h. Affen.
                       2. Beide, Homo habilis und Australopithecus waren Lebewesen, die gebückten Gang hatten, und daher das Skelett des
                  Affen. Sie hatten nicht die geringste Verbindung mit dem Menschen.


                        Homo Rudolfensis: Das falsch zusammengesetzte Gesicht

                       Die Bezeichnung Homo rudolfensis wurde einigen Fossil-Fragmenten gegeben, die 1972 ausgegraben wurden. Die
                  Wesensklasse, die durch dieses Fossil angeblich vertreten ist, wurde mit dem gleichen Namen Homo rudolfensis bezeich-
                  net, da dieser Fund in der Nähe des Rudolf Flusses in Kenia gemacht wurde. Die meisten Paläoanthropologen halten
                  dieses Fossil nicht für eine gesonderte Spezies, sondern nehmen an, dass es sich bei dem Geschöpf namens Homo rudol-

                  fensis tatsächlich um einen Homo habilis handelt.
                       Richard Leakey, der das Fossil ausgrub, stellte den Schädel, den er als “KNM-ER 1470” kennzeichnete, und von
                  dem er behauptete er sei 2,8 Millionen Jahre alt, der Öffentlichkeit als die größte Entdeckung in der Geschichte der
                  Anthropologie vor und machte damit einen überwältigenden Eindruck. Laut Leakey war dieses Wesen, das gleich dem
                  Australopithecus ein kleines kraniales Fassungsvermögen, jedoch die Gesichtsstruktur eines Menschen hatte, das fehlen-
                  de Glied zwischen Australopithecus und dem Menschen. Nach kurzer Zeit jedoch sollte sich herausstellen, dass die
                  menschliche Gesichtsstruktur des Schädels “KNM-ER 1470”, das häufig auf den Titelseiten wissenschaftlicher Zeit-
                  schriften zu sehen war, das Ergebnis einer – möglicherweise gezielten – mangelhafter Zusammenfügung der Schädel-
                  fragmente war. Prof. Tim Bromage, der Studien der menschlichen Gesichtsanatomie unternommen hatte, enthüllte

                  diese Tatsache, auf die er 1992 mit Hilfe von Computer-Simulationen aufmerksam geworden war:
                       Als es (KNM-ER 1470) zuerst rekonstruiert wurde, wurde die Gesichtsstruktur in fast vertikaler Lage zum Kranium ge-
                       setzt, in der gleichen Position wie die flachen Gesichtsstrukturen des neuzeitlichen Menschen. Die jüngsten Studien in
                       anatomischen Beziehungen jedoch zeigen, dass das Gesicht in der lebendigen Spezies beträchtlich hervorgestanden
                       sein, und einen affenartigen Aspekt gehabt haben musste, mehr als die Gesichtsgestaltung des Australopithecus.  77
                       Der Evolutionist Paläo-Anthropologe J. E. Cronin erklärt folgendes zu dieser Angelegenheit:
                       ... sein relativ robust gebautes Gesicht, abgeflachter naso-alveolärer clivus (an die tellerförmige Gesichtsgestaltung der
                       Australopithecine erinnernd), geringe kraniale Höchstweite (an den Temporalen), starke kanine Juga und große Mola-
                       re (angezeigt durch die erhaltenen Wurzeln) sind alle relativ primitive Charaktereigenschaften, die das Exemplar mit
                       den Mitgliedern der taxonomischen Gattung A. Africanus verbindet.   78
                       C. Loring Brace von der Michigan Universität kam zur gleichen Schlußfolgerung als Ergebnis einer Analyse, die er
                  an der Kiefer- und Zahnstruktur des Schädels 1470 durchführte, und sagte, die Größe des Kiefers und des, die Molare

                  enthaltenden Teils zeige, dass ER 1470 genau das Gesicht und die Zähne eines Australopithecus habe.       79
                       Prof. Alan Walker, ein Paläoanthropologe an der John Hopkins Universität, der ebensoviel Forschungsarbeit wie
                  Leakey an KNM-ER 1470 geleistet hat, vertritt den Standpunkt, dass dieses Wesen nicht als “Homo”, d.h. menschliche
                  Spezies, klassifiziert werden sollte, wie Homo habilis oder Homo rudolfensis, sondern ganz im Gegenteil in der Australopi-
                  thecus Spezies mit einbezogen werden müsse.     80
                       Zusammenfassend kann hiermit festgestellt werden, dass Klassifizierungen wie Homo habilis oder Homo rudol-
                  fensis, die als Übergangsglieder zwischen den Australopithecinen und Homo erectus dargestellt werden, gänzlich imagi-
                  när sind. Wie von zahlreichen Forschern heutzutage bestätigt wird, sind diese Lebewesen  Mitglieder der
                  Australopithecus Reihe. Alle ihre anatomischen Charaktermerkmale machen es erkenntlich, dass es sich bei jedem von

                  ihnen um eine Affenspezies handelt.
                       Diese Tatsache wurde durch die, 1999 in der Zeitschrift Science veröffentlichte Forschungsarbeit der beiden Anthro-
                  pologen Bernard Wood und Mark Collard bestätigt. Wood und Collard erklärten, dass die Homo habilis und Homo rudol-
                  fensis Kategorien (Schädel 1470) imaginär seien, und dass die Fossilien, die diesen Kategorien zugeordnet sind, dem



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