Page 35 - Es war einmal der Darwinismus
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Harun Yahya
Deshalb sind viele, auch gebildete Menschen darüber falsch in-
formiert. Zum Beispiel kann man in manchen Artikeln, die sich mit
der Evolutionstheorie beschäftigen, Äußerungen lesen wie: “Kocht
man eine Verbindung aus organischen Substanzen wie Aminosäuren
oder Proteinen, entsteht daraus Leben“. Die Ursache dafür ist ver-
mutlich der Irrglaube, den das Miller-Experiment vielfach hinter-
lassen hat. Die Wahrheit ist: Eine solche Beobachtung hat es nie
gegeben. Das Miller-Experiment, mit dem man versuchte, die
Entstehung von Aminosäuren und sogar den Ursprung des Lebens zu
erklären, ist veraltet und irrelevant, Es hat dasselbe Schicksal erlitten,
wie Jan Baptista van Helmonts sogenannter Beweis für Abiogenese
der Entstehung von Maden aus Fleisch und Athanasius Kirchers
Experiment.
In seinem Buch Algeny: A New Word—A New World (Algenie: Ein
neues Wort-Eine neue Welt) schreibt Jeremy Rifkin, wenn sich
Wissenschaftler die Mühe gemacht hätten, den Ungereimtheiten des
Miller-Experiments genauer nachzugehen, hätten sie sofort gesehen,
dass es sich dabei nur um ein wissenschaftliches Märchen handelt.
Ebenso wie bei den Wissenschaftlern, die vorher aus der Beobachtung
von Maden die unsinnige Folgerung zogen, dass Leben aus toter
Materie entsteht. 11 S Stanley Miller r
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Diejenigen, die glauben, Millers Experiment habe bedeutende
Erkenntnisse erbracht, übersehen den wichtigen Punkt, dass es unter künstlich hergestellten Bedingungen durch-
führt wurde, die nichts mit der Uratmosphäre der Erde zu tun hatten. Somit wurde das Experiment unter unreal-
istischen Bedingungen durchgeführt, und es wurden dabei lediglich Aminosäuren synthetisiert. Die Bildung von
Aminosäuren, auf welche Weise auch immer, zeugt noch nicht von der Entstehung von Leben.
Wenn wir eine lebende Zelle mit einer riesigen Fabrik vergleichen, sind Aminosäuren die Mauersteine der
Fabrik. Es ist von entscheidender Bedeutung, wie diese Steine aussehen und angeordnet sind. Bis jetzt hat noch
kein Experiment gezeigt, wie Aminosäuren spontan entstehen oder sich zufällig so organisieren, dass sie ein
Protein bilden. Um eine lebende Zelle zu bilden, muss ein hochkomplizierter Mechanismus ablaufen, vollständig
und fehlerfrei. Er benötigt hunderte verschiedener Proteine, DNS-Codes und Enzyme, um diese zu lesen und eine
selektive durchlässige Zellmembran. Eine solche “chemische Evolution“ hat sich jedoch als nicht möglich er-
wiesen. An diese Möglichkeit zu glauben bedeutet, an das Unmögliche zu glauben. Der bekannte Physiker und
Wissenschaftsautor Paul Davies sagt zu diesem Thema folgendes:
Einige Forscher sagen, “Gib einfach Energie dazu und es (Leben) wird spontan entstehen“. Das ist etwa so, wie zu sagen: “Packe
eine Stange Dynamit unter einen Haufen Ziegelsteine, und Peng, hast du ein Haus!“
Natürlich hat man dann kein Haus, sondern Chaos. Das Schwierige an dem Versuch, den
Ursprung des Lebens zu erklären liegt darin, darzustellen wie die komplexen Strukturen
der komplizierten Moleküle, durch die völlig zufällige Verfügbarkeit von Energie spontan
entstanden sein sollen. Wie haben sich diese speziellen, komplizierten Moleküle spontan
gebildet? 12
Davies liefert hier die korrekte Antwort auf das Problem. Ist es vernün-
ftig anzunehmen, dass ein Haus durch eine Explosion entstanden ist, um
dann darüber nachzudenken wie das möglich sein konnte? Oder ist es
vernünftiger zu glauben, dass das Haus das Ergebnis einer höheren
Schöpfung und einer höheren Ordnung ist? Die Antwort liegt auf der
Hand.
Während der vergangenen 20 Jahre, in denen Forschern ein
tieferer Einblick in die Details des Lebens gelang, haben viele
J Je er re emy y R Ri if fk ki in n Wissenschaftler die Möglichkeit der chemischen Evolution verwor-
m
fen und begonnen eine neue Antwort auf die Frage nach dem
Ursprung des Lebens zu geben: Schöpfung.
Adnan Oktar 33