Page 46 - Es war einmal der Darwinismus
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einzigen Stamm auf der Erde gegeben haben, die anderen hätten sich dann im Laufe der Zeit langsam entwickelt.

                     Nun jedoch musste diese Theorie den offensichtlichen Implikationen von Walcotts Entdeckung standhalten, dass
                     alle Stämme praktisch gleichzeitig entstanden sind.
                          Doch es vergingen noch 70 Jahre, bevor diese Entdeckung die Theorie des evolutionären Stammbaums obso-
                     let machte, weil sich Walcott nach vier Jahren akribischer Arbeit entschloss, seine Entdeckung geheim zu halten,
                     anstatt sie seinen Wissenschaftlerkollegen zu präsentieren. Er war der Sekretär des Smithsonian-Instituts in
                     Washington D.C und ein standhafter Darwinist. Walcott war sich bewusst, dass seine Fossilien ein riesiges
                     Problem für die Evolutionstheorie darstellen würden, so behielt er sie im Museumsarchiv und machte seine

                     Entdeckungen nicht bekannt. Die Fossilien aus dem Burgess-Schiefer kamen erst während einer Überprüfung des
                     Museumsarchivs 1985 ans Licht. Der israelische Wissenschaftler Gerald Schroeder kommentiert:
                          Hätte Walcott gewollt, hätte er eine ganze Phalanx von Examensstudenten auf die Arbeit an den Fossilien ansetzen können. Aber
                          er zog es vor, der Evolutionstheorie keinen Ärger zu machen. Mittlerweile wurden Fossilien des Kambriums in China, Afrika, auf
                          den Britischen Inseln, in Schweden und auf Grönland gefunden. Die kambrische Explosion geschah weltweit. Doch bevor es
                          nicht als angemessen erachtet wurde, die außergewöhnlichen Umstände der kambrischen Explosion zu erörtern, unterließ man
                          es lieber, die Daten zu veröffentlichen.  26
                          Mehr als 70 Jahre hatte es gedauert, bis die versteckten Fossilien gefunden und durch die Paläontologen
                     Harry Whittington, Derek Briggs und Simon Conway Morris analysiert wurden. Diese drei Wissenschaftler en-
                     thüllten die Tatsache, dass die von Walcott entdeckten Fossilien aus dem Kambrium stammen, einer der ältesten

                     geologischen Perioden. Das plötzliche Auftauchen einer solchen Vielzahl von Lebewesen aus dieser Zeit wurde
                     als “Kambrische Explosion“ bezeichnet. In den 1980ern entdeckte man zwei weitere Fundorte, an denen Fossilien
                     ähnlich den Burgess-Schiefer Fossilien gefunden wurden: Einer in Sirius Passet im Norden Grönlands und der
                     andere in Chengjiang im Süden Chinas.  An beiden Stellen wurden Fossilien von sehr ungewöhnlichen
                     Lebewesen gefunden, deren Ursprung im Kambrium festzumachen ist. Die ältesten und am besten erhaltenen
                     dieser Funde stammen aus Chengjiang. Unter ihnen befinden sich auch die ersten Wirbeltiere. Zusätzlich be-
                     wiesen zwei 530 Millionen Jahre alte Fischfossilien, die im Jahr 1999 gefunden wurden, dass alle Basis-

                     Körperstrukturen, inklusive der Wirbelsäule, bereits während des Kambriums existierten. Die kambrische
                     Explosion ereignete sich während einer 10 Millionen Jahre dauernden Phase, was für geologische Maßstäbe eine
                     kurze Zeit ist. Die Lebewesen, die in dieser Phase plötzlich auftauchten, hatten bereits sehr komplizierte Organe
                     und besaßen keinerlei Ähnlichkeit mit den Einzellern und den wenigen Mehrzellern, die vor ihnen existierten.
                     Stephen J. Gould beschreibt die kambrische Explosion wie folgt:
                          Der berühmteste Durchbruch, die Kambrische Explosion, kennzeichnet den Beginn des modernen multizellulären Lebens. Zum
                          ersten Mal tauchen beinahe vollständig die bedeutendsten anatomischen Strukturen von Tieren innerhalb weniger Millionen
                          Jahre im Fossilienbestand auf. 27

                          Die Evolutionisten haben auf unterschiedliche Weise versucht, sich die Kambrische Explosion zurechtzu-
                     biegen, doch sie waren dabei nicht sonderlich erfolgreich. Alle Theorien, die gegen die Kambrische Explosion
                     vorgebracht wurden, sind mangelhaft. Das zeigen auch die Zwistigkeiten der Wissenschaftler untereinander. In
                     der Februarausgabe 1999 des Wissenschaftsmagazins Trends in Genetics (TIG) steht, dass die Burgess-Schiefer
                     Fossilien nicht mit Hilfe der Evolutionstheorie erklärt werden können und dass die vorgeschlagenen Thesen
                     nicht überzeugend sind:

                          Es mag etwas merkwürdig erscheinen, dass Fossilienfunde aus einem einzigen kleinen Gebiet, egal wie spannend diese auch
                          immer sein mögen, den Kernpunkt einer erbitterten Diskussion in dem weiten Feld der evolutionären Entwicklungsbiologie
                          bilden. Der Grund dafür ist, dass im Fossilienbestand in erstaunlicher Vielzahl Tiere aus dem Kambrium auftauchen, die schein-
                          bar aus dem Nichts entstanden sind. Immer genauer werdende Datierungen mithilfe der Radiometrie und neue Fossilienfunde
                          haben den zeitlichen Rahmen dieser biologischen Revolution zusätzlich enger gesteckt. Die Größenordnung dieser Änderung in
                          der Biota unserer Erde verlangt eine Erklärung. Obwohl es viele Theorien dazu gibt, lautet der allgemeine Konsens, dass keiner
                          dieser Vorschläge wirklich überzeugend ist.  28
                          In seinem Buch Icons of Evolution (Ikonen der Evolution) fasst der amerikanische Biologe Jonathan Wells das
                     Thema mit diesen Worten zusammen:
                          Von allen Ikonen der Evolution ist der Stammaum des Lebens die am weitesten verbreitete Ikone, weil die Abstammung von
                          einem gemeinsamen Vorfahren die Grundlage von Darwins Theorie ist… Doch Darwin wusste, und auch Wissenschaftler haben
                          dies bestätigt, dass der frühe Fossilienbestand die Theorie des evolutionären Stammbaums auf den Kopf stellt. Vor zehn Jahren








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