Page 268 - Der Prophet Salomon
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Harun Yahya
Die komplexe Struktur des Lebens
Der Hauptgrund, warum die Evolutionstheorie mit dem Versuch, den
Ursprung des Lebens zu erklären, auf der ganzen Linie gescheitert ist, besteht
darin, dass selbst die scheinbar simpelsten Organismen eine außerordentlich
komplexe Struktur aufweisen. Eine lebende Zelle ist komplizierter aufgebaut,
als jede vom Menschen erfundene Technik. Auch heute kann eine Zelle selbst
in den modernsten Laboratorien der Welt nicht mit Hilfe organischer Chemie
künstlich erzeugt werden.
Die Voraussetzungen zur Zellbildung sind schon rein quantitativ zu
hoch, um durch zufällige Ereignisse erklärt werden zu können. Die
Wahrscheinlichkeit, dass Proteine – die Bausteine der Zelle – sich zufällig syn-
thetisieren, beträgt für ein durchschnittliches, aus etwa 500 Aminosäuren
bestehendes Protein 1 zu 10 hoch 950. Mathematisch gilt schon eine
Wahrscheinlichkeit, die kleiner ist als 1 zu 10 hoch 50 als unter praktischen
Gesichtspunkten gleich Null.
Das DNS Molekül, das sich im Zellekern befindet und in dem die geneti-
sche Information gespeichert ist, ist eine Datenbank, die kaum zu beschreiben
ist. Würde man die in der DNS enthaltenen Informationen aufschreiben, so
entstünde eine Enzyklopädie mit etwa 900 Bänden zu je 500 Seiten.
Hier ergibt sich denn auch folgendes Dilemma: Die DNS kann sich nur
replizieren mit Hilfe spezieller Proteine, den Enzymen. Doch die Synthese
dieser Enzyme kann nur stattfinden anhand der in der DNS gespeicherten
Information. Da also beide – DNS und Enzyme – voneinander abhängen,
müssen beide gleichzeitig existieren, damit eine Replikation stattfinden kann.
Insofern ist das Szenario, in dem das Leben sich selbst generiert, an einem
toten Punkt angelangt. Prof. Leslie Orgel, ein Evolutionist an der Universität
von San Diego, Kalifornien, gibt diese Tatsache in der Septemberausgabe 1994
des Scientific American zu:
Es ist extrem unwahrscheinlich, dass Proteine und Nukleinsäuren, die
beide komplex strukturiert sind, spontan am selben Ort und zur selben Zeit
entstehen. Es scheint jedoch unmöglich, dass man die Einen ohne die Anderen
haben kann. Auf den ersten Blick sieht es also so aus, dass man daraus schlie-
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