Page 90 - Das Wunder des Samens
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88        DAS WUNDER DES SAMENS



                    Der “Dornröschenschlaf” des Samens
                    Deren Samen steigern ihre Fähigkeit, widrige Umweltbedingungen
                zu überstehen, indem sie ihre Stoffwechselfunktionen verlangsamen und
                in einen tiefen Schlaf fallen. Er beginnt mit einer Phase der Austrocknung.
                Der Same verliert Gewebeflüssigkeit. Pflanzengewebe besteht zu 90 bis
                95% aus Wasser, doch der Wasseranteil des Samens beträgt nur 5 bis 15%.
                Der  Austrocknungsprozess findet in einem genau definierten
                Zeitintervall statt und wird genetisch gesteuert. Hauptverantwortlich für
                diesen Prozeß ist die  Abscisilsäure,43 ein Hormon, das das
                Pflanzenwachstum und die inneren Funktionen des Samens verlangsamt.
                Die Zellatmung eines schlafenden Samens ist reduziert, und er kann
                weder Nährstoffe aufnehmen, noch wachsen. 44
                    Manche Samen können über Jahrzehnte, sogar Jahrhunderte in
                diesem Schlaf verharren, bevor sie keimen, um das Überleben der Art
                auch unter schwersten Bedingungen sicherzustellen. 45
                    Wie konnte eine so wichtige Eigenschaft entstehen? Wenn die
                Bedingungen schlechter werden, wie kann ein unter der Erde befindlicher
                Same das feststellen und die notwendigen Maßnahmen ergreifen? Ein
                Same hat weder Augen, noch einer Uhr, noch ein Nervensystem. Wie kann
                er also wissen, daß es Zeit ist, in den Ruhezustand zu fallen?
                    Mit Behauptungen wie: “Pflanzen haben Mechanismen entwickelt,
                die ihr Überleben unter schwierigen Bedingungen garantieren“, ver-
                suchen Evolutionisten zu erklären, daß manche Pflanzen auf diese Weise
                ihr Überleben sichergestellt haben.
                    Doch dieser Satz enthält keine sinnvolle Aussage, denn natürlich ist
                es für einen Baum nicht machbar, selbst ein solches Bedürfnis zu fühlen
                und sich ein System auszudenken, mit dem seine Samen in den
                Ruhezustand fallen, diesen Mechanismus zu installieren und dann die
                notwendige genetische Information in die Zellen zu bringen, damit sie an
                künftige Generationen weitergegeben werden kann. Solch eine Annahme
                ist unwissenschaftlich und irrational.
                    Eine andere Geschichte, die Evolutionisten sich zusammenspinnen,
                ist diese: “Während des Evolutionsprozesses bekam jede Pflanzenart
                Daten über die Umweltbedingungen und lud sie in ihren Speicher. Die
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