Page 819 - Atlas der Schöpfung 1
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Harun Yahya





             tion ist, erklärt, dass die Proteinsynthese nicht dermaßen unterschätzt werden könne, als dass sie lediglich von der In-
             formation in den Nukleinsäuren abhinge:
                  Der Code ist bedeutungslos, wenn er nicht übersetzt wird. Die Übersetzungsmaschinerie der modernen Zelle be-
                  steht aus mindestens 50 makromolekularen Bestandteilen, die ihrerseits in der DNS verschlüsselt sind: Der Code
                  kann nicht anders als durch Übersetzungsprodukte übersetzt werden. Es ist der moderne Ausdruck von omne vivum ex
                  ovo. Wann und wie schloss sich dieser Kreis? Es überschreitet die Grenzen der Vorstellung. 135
                  Wie hätte eine RNS Kette in der urzeitlichen Welt solch eine Entscheidung treffen können, und welche Methoden
             hätte sie anwenden können, die Bildung des Proteins zu verwirklichen, indem sie alleine auf sich selbst gestellt die
             Funktion von 50 spezialisierten Komponenten übernommen haben müsste? Die Evolutionisten haben keine Antwort

             auf diese Fragen.
                  Dr. Leslie Orgel von der Universität von San Diego in Kalifornien, eine der Mitarbeiterinnen von Stanley Miller
             und Francis Crick verwendet den Begriff “Szenario” für die Möglichkeit “der Entstehung des Lebens durch die RNS
             Welt”. In einem Artikel unter dem Titel “Der Ursprung des Lebens”, der im Oktober 1994 in der Zeitschrift American
             Scientist veröffentlicht wurde, beschrieb Orgel, welche Eigenschaften diese RNS hätte haben müssen, und wie un-
             möglich das sei:
                  Wir bemerkten, dass dieses Szenario nur dann hätte auftreten können, wenn die vor-biotische RNS zwei Eigenschaf-
                  ten gehabt hätte, die heute nicht beobachtet werden können: Die Kapazität sich ohne Hilfe von Proteinen zu verviel-
                  fältigen und eine Fähigkeit, jede Stufe der Proteinsynthese zu katalysieren. 136

                  Es dürfte einleuchtend sein, diese beiden komplexen und extrem maßgebenden Prozesse von einem Molekül wie
             RNS zu erwarten, ist nur mit der Vorstellungskraft und unbeugsamen Anschauung eines Evolutionisten möglich.
             Wissenschaftliche Tatsachen machen es andererseits deutlich, dass die Hypothese der “RNS Welt”, die ein neues Mo-
             dell ist, die zufällige Entstehung des Lebens darzustellen, eine ebenso wenig plausible Fabel wie ihre Vorgänger ist.
                  Der Biochemiker Gordon C. Mills von der Universität von Texas und der Molekularbiologe Dean Kenyon von
             der Universität von San Francisco ermitteln die Schwächen des Szenarios der RNS-Welt, und kommen in einem Arti-
             kel, den sie unter dem Titel “The RNA World: A Critique” (Die RNS-Welt: Eine kritische Betrachtung) zu der kurzen
             Schlussfolgerung: “Die RNS ist ein bemerkenswertes Molekül. Die Hypothese der RNS-Welt ist eine andere Sache. Wir sehen
             keinerlei Grund, sie als erwiesen, oder auch nur versprechend anzusehen.” 137

                  Der Wissenschaftsjournalist Brig Klyce erklärt in einem, im Jahr 2001 veröffentlichten Artikel, dass die evolutio-
             nistischen Wissenschaftler in dieser Sache sehr unnachgiebig sind, obwohl die bisher erzielten Resultate bereits zeig-
             ten, dass all diese Bemühungen fruchtlos sind:










                                                                          Protein



































                                        RNS                                                          RNS



                                                                                                                          Adnan Oktar    713
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