Page 16 - In allen das Gute sehen
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IN ALLEM DAS GUTE SEHEN
Keinerlei Gefühle der Enttäuschung bei irgendwelchen all-
täglichen Geschehnissen zu verspüren weist auf ein wahres
Verständnis der Bedeutung von Glauben hin. Nicht das Gute in
allen Dingen zu sehen und mit dauernder Angst, Sorge,
Verzweiflung, Trauer oder Sentimentalität erfüllt zu sein, zeigt
dagegen einen Mangel an aufrichtigem Glauben. Solch eine
Geisteshaltung sollte man schnellstens ablegen. Die Freude, die
aus aufrichtigem Glauben hervorgeht, sollte als ein notwendiger
Teil des Leben angesehen werden. Ein Gläubiger weiß, dass
Ereignisse, die auf den ersten Blick ungünstig erscheinen,
einschließlich jener, die aus seinen Fehler resultieren, sich letzt-
endlich als äußerst nützlich für ihn herausstellen können. Wenn
er die Worte "Unglück", "Missgeschick" oder "wenn doch nur..."
benutzt, dann nur, um eine Lehre aus einer Erfahrung zu ziehen.
In anderen Worten weiß der Gläubige, dass in allem, was
geschieht, etwas Gutes steckt; er lernt aus seinen Fehlern und
versucht, sich zu verbessern. Wenn er wieder den gleichen
Fehler begehen sollte, denkt er daran, dass alles für einen
bestimmten Zweck geschieht und beschließt, das nächste Mal
noch besser aufzupassen. Selbst wenn die gleiche Sache
Dutzende Male vorkommen sollte, muss ein Muslim stets daran
denken, dass alles einen Sinn hat. So ist das unveränderliche
Gesetz Allahs. Diese Tatsache wurde auch vom Propheten
Muhammad (s.a.w.s) erklärt, der sagte:
Seltsam sind die Wege eines Gläubigen, denn in jeder seiner
Angelegenheiten liegt etwas Gutes, was bei keinem Menschen außer
ihm der Fall ist. Wenn er etwas erlebt, was ihm Vergnügen bereitet,
dankt er (Allah), also gibt es etwas Gutes für ihn in dieser Sache,
und wenn er sich in Schwierigkeiten befindet und sie geduldig
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