Page 19 - In allen das Gute sehen
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In Allem, was geschieht, das Gute sehen
in einen Verkehrsunfall verwickelt worden sein oder, wenn die
Versammlung in einer anderen Stadt wäre, so wäre vielleicht
sein Flugzeug abgestürzt.
Niemand ist gegen solche Ereignisse immun. Es ist nicht
ungewöhnlich, dass man im Nachhinein das Gute in einer Sache
sieht, die zuerst sehr ungünstig geschienen hatte. Man sollte
stets daran denken, dass man nicht immer fähig sein kann, den
Sinn einer scheinbar ungünstigen Situation zu begreifen. Wir
haben vielleicht nicht immer die Chance, das positive Resultat
eines bestimmten Ereignisses zu erleben. Es ist gut möglich, dass
Allah den göttlichen Sinn hinter manchen Ereignissen erst im
Jenseits enthüllen wird. Aus diesem Grund sollte jeder Mensch,
der sich seinem Schicksal hingibt und vollstes Vertrauen in Allah
setzt, jedes Ereignis annehmen, egal wie gut oder schlecht es
erscheinen mag, und sich immer bewusst sein, dass es in allem
etwas Gutes gibt.
Es muss auch erwähnt werden, dass "das Erkennen des
Guten" keineswegs bedeutet, dass man die Ernsthaftigkeit der
ungünstigen Ereignisse ignoriert, indem man so tut, als ob sie
nicht passiert wären oder indem man übermäßig idealistisch ist.
Im Gegenteil ist ein Gläubiger dafür verantwortlich, alle geeig-
neten Handlungen und Methoden durchzuführen, um ein
Problem zu lösen und eine Situation zu verbessern. Die
Gelassenheit eines Gläubigen darf nicht mit dem Verhalten von
anderen verwechselt werden, die - aufgrund eines falschen
Verständnis der Thematik - gegenüber allem, was um sie herum
passiert, gleichgültig und passiv bleiben und auf unrealistische
Weise optimistisch sind. Solche Leute tragen eine "rosarote
Brille". Sie treffen keine vernünftigen Entscheidungen oder set-
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