Page 30 - Das Wunder der Ameise
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1. Luftverteidigungssystem: Wenn die größten Feinde der Ameisen, Vögel, sich dem Nest nähern, drehen einige
        der Kämpfer ihre Bäuche aufwärts in die Öffnung des Nestes und sprühen Säure in Richtung der Vögel.
        2. Gewächshaus: In diesem Raum, der nach Süden hin gelegen ist, reifen die Eier der Ameisenkönigin. Die
        Temperatur des Raums beträgt konstant 38° C.
        3. Haupt- und Seiteneingänge: Diese Eingänge werden durch die Pförtnerameisen geschützt. Wenn Gefahr droht,
        schließen sie die Tore mit ihren flachen Köpfen. Wenn andere Einwohner der Kolonie eintreten möchten, klopfen
        sie mit ihren Fühlern in einem bestimmten Rhythmus auf den Kopf der Pförtnerameise und diese öffnet den
        Eingang. Wird dieser Rhythmus beim Klopfen nicht eingehalten, werden die Einlass begehrenden Ameisen an Ort
        und Stelle von den Wachen getötet.
        4. Gebrauchsfertige Räume:
        Wenn Ameisen dort, wo sie ihr
        Nest aufbauen, ein altes Nest
        finden, benutzen sie auch jene
        Räume dieses alten Nestes,
        die noch zu gebrauchen sind.
        So gewinnen sie deutlich an
        Zeit bei der Fertigstellung ihres
        Bauwerkes.
        5. Speicher: Ameisen legen die
        nicht konsumierten Getreide-
        schalen und die Körper toter
        Ameisen in diese Räume.
        6. Schutztruppenraum: Die
        Ameisensoldaten, die hier sta-
        tioniert sind, sind rund um die
        Uhr in Alarmzustand. Wenn sie
        auch nur die geringfügigste
        Gefahr wahrnehmen, werden
        sie aktiv.
        7. Außenisolierung: Diese Iso-
        lierung, gebildet aus Stücken
        von Ästen und Zweigen,
        schützt das Nest gegen Hitze,
        Kälte und Regen. Die Arbeite-
        rinnen überwachen ständig, ob
        sich die Isolierungsschicht ver-
        ringert oder nicht.
        8. Säugraum: Die Kranken-
        schwesterameisen produzieren
        eine süße Flüssigkeit aus
        ihrem Unterleib. Die Aufzuchts-
        ameisen penetrieren deren
        Bäuche mittels ihrer Fühler
        und verwenden diese Flüssig-
        keit.
        9. Fleischdepot: Insekten, Flie-
        gen, Heuschrecken und Feind-
        ameisen werden in diesem
        Depot gelagert, nachdem sie
        getötet worden sind.
        10. Getreidedepot: Die Müller-
        ameisen bringen große Getreidestücke in Form von kleinen Tabletten hierher, um sie im Winter als Brot zu ver-
        wenden.
        11. "Kinderbetreuung" für Larven: Krankenschwesterameisen benutzen ihren Speichel, der antibiotische
        Eigenschaften hat, um Babyameisen vor Krankheit zu schützen.
        12. Überwinterungsraum: Die Ameisen, die Anfang November ihren Winterschlaf beginnen und im Mai aufwachen,
        verbringen die lange Winterzeit hier. Wenn sie aufwachen, säubern sie als ihre erste Aufgabe diesen Raum.
        13. Zentralheizungsabteilung: Die Mischung von Blattstückchen und kleinen Zweigen produziert hier eine gewis-
        se Wärme. Diese hält die Nesttemperatur zwischen 20 und 30 Grad.
        14. Brutraum: Die Eier der Ameisenkönigin werden in diesem Raum in der Reihenfolge in der sie gelegt werden,
        gelagert. Dann, wenn die Zeit kommt, werden sie von hier abgeholt und zum Gewächshaus gebracht.
        15. Königinnengemach: Die Ameisenkönigin legt ihre Eier hier. Helfer, die sie ununterbrochen füttern und den
        Raum säubern, bleiben bei ihr.  6
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