Page 35 - Das Wunder der Ameise
P. 35
rer Beute, wenn sie einander folgen, beim Bau ihrer Nester und im
Kampf. Mit ihren 500.000 Nervenzellen, die in ihren 2 bis 3
Millimeter großen Körper gedrängt sind, haben sie ein
Kommunikationssystem, das uns als Menschen mit Intellekt er-
staunt. Was wir hier beachten sollten, ist, dass diese halbe Million
Nervenzellen und das komplizierte Kommunikationssystem einer
Ameise gehören, die im Umfang nur etwa ein Millionstel des
Umfangs eines Menschen ausmacht.
In Versuchen an sozialen Geschöpfen wie Ameisen, Bienen und
Termiten, die in Kolonien leben, wurden die Reaktionen im
Kommunikationsprozess dieser Tiere aufgelistet: Alarm, Anwer-
bung, Pflege, Austausch von oraler und analer Flüssigkeit, Grup-
penverhalten, Wiedererkennen, Kastenbestimmung… 8
Die Ameisen, die eine disziplinierte Sozialstruktur mit diesen
verschiedenen Reaktionen bilden, führen ein Leben, das auf gegen-
seitigem Nachrichtenaustausch basiert und, sie haben keine
Schwierigkeit mit ihrer Korrespondenz. Wir können sagen, dass
Ameisen mit ihrem eindrucksvollen Kommunikationssystem zu
hundert Prozent erfolgreich sind in Bereichen, die Menschen
manchmal weder regeln noch im gegenseitigen Gespräch vereinba-
ren können (z.B. Versammlungen, Teilen, Reinigung, Verteidigung,
etc.).
Nachrichtenaustausch zwischen verschiedenen Gruppen
von Ameisen
Zuerst gehen Späherameisen zur neu entdeckten Nahrungsquel-
le. Dann rufen sie andere Ameisen mit Hilfe von Pheromonen (sie-
he Kasten auf Seite 34) herbei, die sie aus ihren Drüsen absondern.
Wenn die Zahl der herbeigerufenen Ameisen größer wird, setzt eine
erneute Pheromonabsonderung der Zahl der Arbeiterinnen eine
Grenze. Wenn die Menge an Nahrung sehr klein oder weit weg ist,
passen die Späher die Zahl der Ameisen, die zur Nahrung gelangen
sollen, entsprechend an, indem sie Pheromon-Signale aussenden.
Wenn ein besonders schönes Stück Nahrung gefunden wird,
Harun Yahya 33