Page 79 - Das Wunder der Ameise
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Phasen. Während der Ruhepause von ungefähr 20 Tagen produziert
die dicke, unbewegliche Königin 50.000 bis 100.000 Eier während
sich andere Nachkommen bewegungslos in der Entpuppungsphase
befinden. An den meisten Tagen unternehmen Arbeiterinnen in ro-
settenartiger Formation kurze Überfälle vom Nest aus, um für sich
und die Königin Nahrung zu suchen. Bei jedem Überfall verändern
sie ihre Richtung um durchschnittlich 123 Grad und vermeiden so-
mit das Durchkämmen desselben Areals. 37
Ameisen können zielsicher 123 Grad errechnen, etwas, das Men-
schen ohne ein Instrument nicht berechnen können. Dieses scheint ein
gründliches Wissen über Mathematik zu zeigen. Jedoch kennen
Ameisen keine Mathematik und können nicht einmal zählen. Dies
zeigt, dass sie alles durch spezielle Inspiration tun und nicht bewusst.
Wenn die ersten Larven schlüpfen, sammeln die Arbeiterinnen
Nahrung, und in der Zwischenzeit bleibt die Gemeinschaft sesshaft.
Nahrungsstücke werden den Larven direkt zugeführt. Die Bereit-
schaft der Königin, wieder Eier zu legen, stimmt normalerweise
zeitlich mit dem Übergang der früheren Larven in das Puppensta-
dium überein. In diesem Stadium stoppt die Gemeinschaft noch ein-
mal. Die Übereinstimmung des Legezeitpunkts der Eier mit dem
Beginn des Verpuppungsstadiums der Larven zeigt eine bewusste
Planung, da es die Zeit verkürzt, in der die Armee stoppt.
Die Entwicklung der Larven veranlasst die älteren Ameisen, ei-
nen neuen Wanderzyklus zu beginnen. Dies funktioniert wie folgt:
Die Larven geben ein Sekret ab, wenn sie von den Arbeiterinnen gel-
eckt und gesäubert werden. Forschungen haben gezeigt, dass diese
Flüssigkeit die Entscheidung zu wandern bewirkt. 38
Es wäre Schwäche an Logik zu behaupten, dass Larven, die noch
nicht einmal die Identität einer Ameise gewonnen haben, sich über-
legt haben, solch eine Flüssigkeit abzusondern und die ganze
Kolonie dahin gelenkt haben, ihren Bedarf zu erfüllen. Das einzige,
was ein intelligenter Beobachter entdecken kann, ist die Existenz ei-
nes erhabenen Schöpfers und seiner Kenntnis und Oberherrschaft,
die sich ringsherum um uns befinden.
Harun Yahya 77