Page 520 - Atlas der Schöpfung 3
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Paul Nelson, der an der
                                                                                                          Universität von Chicago pro-
                                                                                                          movierte, ist einer der führenden
                                                                                                          Vertreter          der          Anti-
                                                                                                          Evolutionsbewegung. In einem
                                                                                                          Artikel mit dem Titel “The Junk
                                                                                                          Dealer  Ain't Selling That No

                                                                                                          More“,      beschreibt      er    den
                                                                                                          Zusammenbruch der evolutionis-
                                                                                                          tischen Theorie von der Müll-DNS:
                                                                                                          Carl Sagan (Befürworter des Atheismus)
                                                                                                          argumentierte, dass “genetischer Müll“,
                                                                                                          “überflüssiger, stotternder und nicht
                                                                                                          transkribierbarer Unsinn“ in der DNS der
                                                                                                          Beweis für “grundsätzliche Mängel in der
                                                                                                          Struktur des Lebens“ seien. Solche
                                                                                                          Bemerkungen sind in biologischer
                                                                                                          Fachliteratur nichts Außergewöhnliches
                                                                                                          – obwohl vielleicht weniger gewöhnlich
                                                                                                          als sie es noch vor ein paar Jahren waren.
                                                                                                          Der Grund? Genforscher entdecken
                                                                                                          Funktionen in Bereichen der DNS, von
                                                                                                          denen sie dachten, es handle sich
                                                                                                          lediglich um genetische Überbleibsel. 83
                                                                                                              Aber wie fanden sie heraus,
                                                                                                          dass die “Müll-DNS“ doch nicht

                                                                                                          überflüssig ist?

                                                                                                          1. In der nichtkodierenden
                                                                                                          Nukleotidsequenz wurde ein
                                                                                                          Verschlüsselungsmuster ent-

                                                                                                          deckt, dass mit der Struktur
                                                                                                          der Sprache verwandt ist.

                       Die 1994 von den Molekularbiologen der medizinischen Schule der Harvard Universität und Medizinern der
                  Universität von Boston gemeinsam durchgeführten Exprimente enthüllten sensationelle Ergebnisse. Forscher unter-

                  suchten 37 DNS-Sequenzen verschiedener Organismen und kamen schließlich auf 50.000 Basenpaare, an denen sie
                  bestimmte Muster in der Anordnung der Nukleotide bestimmen wollten. Diese Studie ergab, dass 90% der men-
                  schlichen DNS, die vorher als Müll erachtet wurde, strukturelle Ähnlichkeiten mit natürlichen Sprachen
                  aufweisen!  84  Es handelt sich dabei um ein gemeinsames Verschlüsselungsmuster jeder auf der Welt gesprochenen
                  Sprache, das in der Anordnung der Nukleotide der DNS entdeckt wurde. Diese Entdeckung lieferte keine
                  Unterstützung für die These, dass die Daten in der sogenannten Müll-DNS durch zufällige Ereignisse entstanden
                  sein könnten. Ganz im Gegenteil, sie untermauert die überlegene Schöpfung wie die Grundlage des Lebens.


                       2. Repetitives Heterochromatin zeigt eine erstaunliche Funktionsweise: Nukleotide, die einzeln
                       bedeutungslos erscheinen, erfüllen zusammen wichtige Funktionen und spielen eine Rolle bei
                       der Meioseteilung.


                       Kürzlich haben Wissenschaftler die Funktionen von Heterochromatin bestimmt, eines der
                  Chromosomenmaterialien, die man als Müll erachtete. Dieser Code wiederholt sich in der DNS häufig. Da man
                  seine Funktion bei der Proteinsynthese nicht bestimmen konnte, wurde er lange Zeit als bedeutungslos angesehen.
                       Hubert Renauld und Susan Gasser vom Schweizerischen Institut für Experimentelle Krebsforschung bemerken

                  dazu, dass das Heterochromatin trotz seiner starken Repräsentanz im Genom (bis zu 15% in menschlichen Zellen
                  und etwa 30% in Fliegen) häufig als “Müll-DNS“ ohne Nutzen für die Zelle betrachtet werde.            85




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