Page 97 - Gottes Schöpfung in der Natur
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Harun Yahya (Adnan Oktar)                    95

           dass es eine Verbindung eingehen kann mit einem weiteren Protein in der
           Zelle namens Transducin.
                Aber bevor das Transducin mit dem Rhodopsin reagiert, steht es schon
           in Verbindung mit einem weiteren Molekül namens GDP. Sobald das
           Transducin sich mit dem Rhodopsin verbindet, löst es seine Verbindung mit
           dem GDP-Molekül und nimmt Verbindung auf mit einem weiteren Molekül,
           dem GTP. Deshalb wird dieser ganze Wirkungszusammenhang “GTP-
           transducinrhodopsin” genannt.
                Sobald er “steht”, verknüpft er sich sehr schnell mit einem weiteren
           Zellprotein namens “phosphodiesterase”. Dadurch wird es möglich, die
           Verknüpfung zu noch einem Protein, dem cGMP, zu kappen, was zu einer
           schlagartigen Reduzierung der cGMP-Konzentration in der Retinazelle führt.
                Was all das mit dem Akt des Sehens zu tun hat? Erst die letzte
           Komponente innerhalb dieser Kettenreaktion liefert die Antwort. Der cGMP-
           Abfall in der Zelle beeinflusst die Ionen-Bahnen in ihr. Ionenbahnen sind eine
           aus Proteinen aufgebaute Struktur, die die Menge an Natrium-Ionen
           innerhalb der Zelle reguliert. Unter Normalbedingungen ermögliches es die
           Ionenbahnen den Natriumionen, sich innerhalb der Zelle zu bewegen,
           während ein wiederum anderes Molekül für den diesbezüglichen
           “Zellenhaushalt” sorgt. In anderen Worten: Wenn die Menge der cGMP-
           Moleküle sinkt, sinkt auch die Menge der Natrium-Ionen. Das wiederum
           bewirkt ein Belastungsungleichgewicht entlang der Membran, welche die mit

           den Retinazellen verknüpften Hirnzellen stimuliert, das auszusenden, was
           wir einen elektrischen Impuls nenen. Die Zellen transportieren auf diese
           hochkomplexe Art und Weise die Impulse ans Gehirn, wo eigentlich das
           “Sehen” erst stattfindet.
                Zusammengefasst: Ein einzelnes Photon trifft auf eine Zelle und,
           vermittelt über eine chemische Kettenreaktion, diese Zelle erzeugt einen
           elektrischen Impuls. Dieser Stimulus wird durch die Energie des Photons, also
           die Lichtstärke, moduliert. Was das Ganze noch faszinierender macht, ist die
           Tatsache, dass all das in nur einer Tausendstelsekunde abläuft. Wieder andere
           spezialisierte Proteine innerhalb der Zelle versetzen anschließend die
           beteiligten Moleküle wieder in ihren ursprünglichen Zustand. Das Auge als
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