Page 572 - Atlas der Schöpfung 2
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Tempel der Krieger in Chichen Itza


                          Die astronomischen Kenntnisse der Mayas

                          Es gibt drei Bücher  – Codices – der Mayas, die erhalten geblieben sind, und sie enthalten wichtige Informationen

                     über ihr Leben und ihre astronomischen Kenntnisse. Von diesen dreien, – es sind der Madrid-Codex, der Paris-Codex
                     und der Dresden-Codex, ist der letztere der wichtigste, denn er zeigt die profunden astronomischen Kenntnisse der
                     Mayas. Sie besaßen ein sehr kompliziertes Schriftsystem, das nur zu weniger als 30% entziffert ist. Doch selbst dies
                     reicht aus, ihr fortgeschrittenes wissenschaftliches Niveau zu dokumentieren. Zum Beispiel enthält die Seite 11 des

                     Codex Dresdensis Informationen über den Planeten Venus. Die Mayas berechneten ein Venus-Jahr mit 583,92 Tagen
                     und rundeten es auf 584 Tage auf. Sie fertigten über tausende Jahre Zeichnungen der Planetenbahnen an. Zwei wei-
                     tere Seiten des Codex enthalten Informationen über den Mars, vier Seiten behandeln den Jupiter und seine Monde,
                     und auf acht Seiten werden der Mond, der Merkur und der Saturn abgehandelt, wobei deren Umlaufbahnen um die

                     Sonne, ihre Beziehungen zueinander und zur Erde berücksichtigt wurden.
                          Das astronomische Wissen der Mayas war so umfassend, dass sie feststellten, dass man alle 6000 Jahre einen Tag
                     vom Venus-Jahr abziehen muss. Woher hatten sie dieses Wissen? Astrologen, Astrophysiker, und Archäologen debat-
                     tieren noch heute darüber. Heute werden solche komplizierten Berechnungen mit Computern vorgenommen.

                     Wissenschaftler erforschen den Weltraum in Observatorien, die mit allen möglichen technischen Apparaturen ausge-
                     rüstet sind. Doch die Mayas erwarben ihr Wissen 2000 Jahre vor der Erfindung der heutigen Technologien. Das
                                     beweist erneut, wie falsch die These von der Entwicklung der Gesellschaften von primitiven zu fort-
                                              schrittlichen Stadien ist. Viele vergangene Gesellschaften hatten einen Zivilisationsstand, der

                                                   dem der heutigen entspricht und manchmal sogar darüber hinaus geht, denn viele heu-
                                                      tige Gesellschaften haben den Standard von vergangenen Gesellschaften noch nicht
                                                        erreicht. Zivilisationen machen sowohl Fortschritte als auch Rückschritte, daher
                                                         existieren mitunter fortgeschrittene und primitive Zivilisationen gleichzeitig.














                                                       Das astronomische Wissen, mit dem man berechnen kann, dass alle 6000 Jahre ein Tag vom
                                                   Venusjahr abgezogen werden muss, ist ein wichtiges Beispiel für die fortschrittliche Zivilisation
                                                                                                                         der vergangenen Völker.









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                     (Band 2)
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