Page 23 - Das Wunder der Stechmücke
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HARUN YAHYA
In den 1920er Jahren wurden in einem neu erbauten
Elektrizitätswerk die gesamten Generatoren innert kürzester Zeit
beschädigt. Den Grund dazu lieferten hunderttausende von
Stechmücken, die in den Motoren der Generatoren zerquetscht
wurden. Was war es, das diese Mücken an die Generatoren so
anzog? Kurz nachdem die Generatoren gereinigt und sich noch-
mals derselbe Vorfall ereignet hatte, wandte man sich an einen mit
Mücken vertrauten Fachmann, der das Problem löste.
Bei den Angreifern auf die Generatoren handelte es sich aus-
schliesslich um männliche Stechmücken. Diese waren der falschen
Annahme, dass sich in den Maschinen Weibchen befänden, die
ihnen den Hof machten! Sie hatten das Surren der Generatoren
und das Summen der Weibchen miteinander verwechselt. Mit der
Änderung der Generatoren-Geschwindigkeit wurde auch die
Irreführung der Stechmücken vermieden.
Dieses interessante Ereignis bringt uns zu einem noch ausser-
gewöhnlicheren System, das den Stechmücken zur Paarung dient.
Die männlichen Stechmücken erkennen die Weibchen an ihren
Flügelgeräuschen.
Die Paarung der Stechmücken geschieht während des Fluges.
Doch solange sich die Männchen noch nicht zu einer erwachsenen
Stechmücke entwickelt haben, während der ersten 24 Stunden
ihres kurzen Lebens, können sie sich nicht paaren. Denn innerhalb
dieser Frist sind sie wegen ihrer noch nicht getrockneten
Antennen taub. Deswegen können sie die Flügelgeräusche der
Weibchen – deren Paarungsruf – nicht hören.
Bei den Stechmücken ist die Hörfähigkeit hochentwickelt. An
den aus dem Kopf des Männchens ragenden zwei kleinen behaar-
ten Antennen befindet sich das “Johnston-Organ”, das aus einer
grossen Anzahl von Hörzellen entstanden ist, und die
Schwingungen der Schallwellen aufnimmt und unterscheidet.
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