Page 98 - Das Wunder der Stechmücke
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ADNAN OKTAR
Doch fünf Jahre nach dem Erscheinen von Darwins Buch
stellte Louis Pasteur nach langen Studien und Experimenten seine
Forschungsergebnisse vor, die die spontane Entstehung, ein
Meilenstein in Darwins Theorie, widerlegten. In seiner triumpha-
len Vorlesung im Jahr 1864 an der Sorbonne sagte Pasteur: „Die
Doktrin der spontanen Entstehung wird sich nie von dem töd-
lichen Schlag erholen, den ihr dieses simple Experiment versetzt
hat.“ 1
Die Advokaten der Evolutionstheorie bestritten diese
Entdeckungen. Doch als die sich weiter entwickelnde
Wissenschaft die komplexe Struktur einer lebende Zelle aufdeck-
te, geriet die Vorstellung, Leben könne zufällig entstehen, noch
weiter in die Sackgasse.
Ergebnislose Bemühungen im 20. Jahrhundert
Der erste Evolutionist, der im 20. Jahrhundert das Problem
des Ursprungs des Lebens aufgriff, war der russische Biologe
Alexander Oparin. Er stellte in den 1930er Jahren mehrere Thesen
auf, mit denen er die Möglichkeit der zufälligen Entstehung
beweisen wollte. Seine Studien waren jedoch erfolglos und Oparin
musste eingestehen:
Unglücklicherweise ist das Problem der Herkunft der Zelle
der vielleicht rätselhafteste Punkt der gesamten Studie der
Evolution von Organismen. 2
Die Anhänger Oparins versuch-
ten, das Problem mit Experimenten
zu lösen. Das bekannteste dieser
Experimente wurde 1953 von dem
amerikanischen Chemiker Stanley
Miller durchgeführt. Indem er die
Gase, von denen er annahm, dass sie
in der primordialen Atmosphäre der
Erde existiert haben in seiner
Alexander Oparin
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