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DIE KLIMATECHNIK DES MEGAPODEN
Der Megapode – auch Thermometerhuhn – genannt, lebt auf den pazifi-
schen Inseln. Es bereitet eine interessante Brutmaschine für seine Jungen vor.
Während der Sommerzeit legt der weibliche Megapode alle sechs Tage ein
Ei. Dabei sind die Eier des Megapoden in Relation zu seiner Körpergröße sehr
groß. Sie haben in etwa die Größe von Straußeneiern. Aus diesem Grund kann
der weibliche Megapode jeweils nur ein Ei ausbrüten. Daher sind alle sechs
Tage die neu zu bebrütenden Eier der Gefahr ausgesetzt, aufgrund des
Wärmeverlustes zu sterben. Dennoch ist das kein Problem für den Megapoden,
da der männliche Megapode mit der Fähigkeit erschaffen wurde, eine
Brutmaschine unter Nutzung der am häufigsten in der Natur vorkommenden
Materialen, nämlich Sand und Erde, herzustellen.
Zu diesem Zweck gräbt das Megapodenmännchen mit seinen gigantischen
Krallen sechs Monate bevor die Brutzeit beginnt ein fünf Meter weites und
einen Meter tiefes Loch. Dann füllt es das Loch mit feuchtem Gras und Blättern.
Der Zweck dieses Unternehmens liegt in der Ausnutzung der Wärme, die bei
der Zersetzung der Pflanzen durch Bakterien entsteht, um die Eier zu wärmen.
Dabei sind aber noch zusätzliche Vorkehrungen zu treffen, damit dieser
Prozess stattfinden kann. Der Grund, warum Pflanzen faulen und Wärme abge-
ben, liegt darin, dass der Megapode in die Pflanzen ein trichterförmiges Loch
schichtet. Dieses Loch ermöglicht es, dass Regenwasser in das Nest tropfen
kann und hält somit die organischen Stoffe feucht. Aufgrund dieser
Feuchtigkeit faulen die Pflanzen unter dem Sand und Wärme wird abgegeben.
Kurz vor dem Frühling, also zu Beginn der Dürrezeit in Australien, fängt das
Männchen an, die faulige Pflanzenlage zu belüften. Dies geschieht, um das
Wärmegleichgewicht aufrecht zu erhalten. Der weibliche Vogel besucht das
Loch gelegentlich um zu kontrollieren, ob das Männchen bei der Arbeit ist oder
nicht. Schließlich legt das Weibchen Eier auf dem Sand oberhalb der faulenden
Pflanzen ab.
EIN SENSIBLES THERMOMETER: DER MÄNNLICHE MEGAPODE
Um die Entwicklung der Jungen in der “Brutmaschine” zu garantieren,
muss die Temperatur konstant auf +33°C gehalten werden. Um dies zu errei-
chen, misst der männliche Megapode regelmäßig die Temperatur des Sandes
mit seinem Schnabel, der so empfindlich ist wie ein Thermometer. Falls erfor-
derlich, öffnet er Belüftungslöcher um die Temperatur zu senken. Wenn die
Temperatur zu hoch ist, weil beispielsweise eine Handvoll Erde auf dem Sand
liegt, entfernt er sie augenblicklich mit seinen Füssen und verhindert somit die
geringste Temperaturschwankung. Die Jungen kommen unter solch fürsorgli-
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