Page 176 - Für denkende Menschen
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Flug in V-Formation
FLUGTECHNIKEN
Neben der Fähigkeit solche anstrengenden Flüge zu überstehen, wurden
Vögel auch mit Fähigkeiten bedacht, die ihnen ermöglichen, günstige Winde
zu nutzen.
Zum Beispiel steigen Störche bis in eine Höhe von 2.000 m mit warmen
Luftströmungen auf und gleiten dann schnell zum nächsten warmen Luftstrom,
ohne dabei ihre Flügel zu bewegen.
Eine andere Flugtechnik, die von Vogelschwärmen genutzt wird, ist die V-
Formation. Bei dieser Technik fliegen starke Vögel an der Spitze vor den
Schwächeren und bilden einen “Windschatten” als Schutzschild vor
Gegenströmungen. Der Luftfahrtingenieur Dietrich Hummel bewies, dass durch
diese Flugordnung im Allgemeinen ein Energiegewinn von 23 % erzielt wird.
FLUG IN GROSSER HÖHE
Einige Zugvögel fliegen in sehr großer Höhe. Zum Beispiel können Gänse
in einer Höhe von 8.000 Metern fliegen. Das ist eine unglaubliche Höhe,
betrachtet man die Tatsache, dass in 5.000 Metern Höhe die Atmosphäre 63 %
weniger dicht ist als über dem Meeresspiegel. Um in einer solchen Höhe, in
der die Atmosphäre derart dünn ist, zu fliegen, muss der Vogel seinen
Flügelschlag-Frequenz erhöhen und benötigt daher mehr Sauerstoff.
Dennoch sind die Lungen dieser Tiere so geschaffen, dass sie den in die-
sen Höhen maximal verfügbaren Sauerstoffgehalt aufnehmen können. Ihre
Lungen unterscheiden sich somit von denen der Säugetiere.
Nachdem der Vogel in warmen Aufwinden ganz nach oben aufgestiegen ist, segelt er langsam nach unten.
Dadurch kann der Vogel in großem Maße Energie einsparen.
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