Page 267 - Für denkende Menschen
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iche Musik abspielen. Politzer würde obwohl er zu Hause sitzt, das Quietschen
der Bremsen des Busses hören, den Aufschlag seines Kopfes fühlen, die Bilder
seines gebrochenen, blutenden Armes sehen, die Schmerzen der Brüche
fühlen, wie er in den Operationssaal gebracht wird mitbekommen, die Härte
des Gipses und wie sein Arm geschwächt ist, sehen, fühlen und erleben. Mit
wie vielen Menschen man auch die Nerven des Unfallopfers verbinden würde,
sie alle würden wie Politzer den Unfall von Anfang bis Ende miterleben. Wenn
derjenige, der den Unfall hatte, ins Koma fiele, fielen auch alle anderen ins
Koma.
Sogar wenn alle Wahrnehmungen des Unfallopfers auf ein Gerät aufgenom-
men würden, und die Wahrnehmungen immer wieder von Anfang an jeman-
dem abgespielt werden würden, dann führe ihn der Bus immer wieder an.
Aber welcher Bus ist dann der echte?
Die Materialisten können auf diese Frage keine Antwort geben, die nicht in
sich widersprüchlich wäre. Die richtige Antwort ist, dass alle den Unfall in
ihrem Geist vollständig erlebt haben. Für die Beispiele mit dem “Kuchen” und
“gegen einen Stein treten” gilt dasselbe. Wenn wir die Nerven und
Sinnesorgane von Engels, der das Sättigungs- und Völlegefühl des Kuchens
spürt, mit einem zweiten Gehirn parallel verbinden würden, würde derjenige
gleichzeitig mit Engels den Kuchen verzehren und gesättigt sein. Verbindet man
die Nerven des Materialisten Johnson, der Schmerzen fühlte als er gegen den
Stein trat, mit einem anderen parallel, tritt auch der gegen einen Stein und fühlt
Schmerzen. Welcher Kuchen und welcher Stein ist nun Realität? Der materialis-
tische Philosoph kann darauf nur widersprüchliche Antworten geben. Die
richtige Antwort ohne Gegensätze ist: Engels und auch die zweite Person
haben den Kuchen in ihrem Geist gegessen und sind satt geworden. Auch
Johnson und die andere Person haben beide den Moment als sie gegen den
Stein getreten haben, mit allen Einzelheiten im Geiste erlebt.
Lassen Sie uns am obigen Beispiel von Politzer folgende Änderung
vornehmen: Die Nerven von Politzer, der zu Hause sitzt, verbinden wir mit dem
Unfallopfer und die Nerven vom Unfallopfer mit denen Politzers. Jetzt glaubt
Politzer, der zu Hause sitzt, ihn überfahre ein Bus und die Person, die ange-
fahren wurde, spürt nichts von der Katastrophe, weil sie jetzt denkt, sie säße
zu Hause. Dieses Gedankenspiel kann man auch mit dem Kuchen und dem
Stein machen.
Wie wir sehen, ist es für dem Menschen nicht möglich, aus seinen
sinnlichen Wahrnehmungen herauszutreten. Also ist es möglich, der Seele alles
zu zeigen, ohne dass es einen Körper und ein materielles Dasein gibt und ohne
dass eine materielle Umgebung existiert, und zwar so gut, dass sie sogar an die
Die wahre Essenz der Materie 265