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Nr. 3 Herbst 2019 31.
Lernen für´s Leben
Schule im Wandel der Zeit
„Wart´nur, wenn du in die der den Lehrer irgendwie der Strategien zum Selbst- Die Disziplin konnte nur
Schui kimmst, der Leh- verärgerte. Drakonische schutz entwickeln ließen. durch Bestrafung wieder-
rer wead dir die Wadeln Strafen konnten ihn tref- Denn Kinder haben ein hergestellt werden.
scho fichi richten!“, so fen. Das Eckenstehen war natürliches Gespür, wenn Die guten LehrerInnen
oder ähnlich wurde den darunter die harmloseste. etwas niederträchtig ist brauchten diese Maß-
Kindern vor dem Schul- Es gab auch eine „Esels- und steuern dagegen. nahmen alle nicht. Sie
besuch versucht, Respekt bank“ für Kinder, die sich Der Zusammenhalt einer führten mit Geschick und
einzuflößen. Vielleicht besonders schwer taten Klassengemeinschaft ließ Güte. Die Kinder bewun-
schauen die Zweitklass- mit dem Lernen. Erwisch- dann solche Pädagogen derten sie, weil sie so
ler aus Oberndorf aus te man eine halbwegs gü- alt aussehen. Sie hatten viel wussten und aufre-
dem Jahre 1937 deshalb tige Lehrerin konnte man kaum eine Chance gegen gende Sachen mit in die
so ernst in die Kamera. sich glücklich schätzen. das Bollwerk Klassen- Schulstube brachten, die
Disziplin wurde verlangt Und doch waren es gera- stärke. Da nützte auch Kinder dort abholten, wo
und gerade sitzen mit de die strengen oder oft kein Schreien und Toben. sie gerade waren und für
verschränkten Händen. auch ungerechten Lehrer Kaum drehte sich der jedes Problem mit dem
Sauberes Schreiben war und Lehrerinnen, die die Despot um, wurde geki- Kind die passende Lö-
ein Muss und wehe dem, Kin chert und nachgeäfft. sung fanden.