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3.1. Pierre de Coubertin,
IOC-Präsident 1896 – 1925
LEBENSLAUF: NEGATIVE ASPEKTE:
Pierre de Coubertin, geb. am 1. Jänner 1863 Ausschluss von Frauen:
in Paris, gest. am 2. September 1937 in Genf, Foto: Wikimedia · Illustration Olympische Ringe: Pierre de Coubertin Coubertin war gegen die Teilnahme von Frauen an den Olympischen
war ein französischer Pädagoge, Historiker und
Sportfunktionär. Er trat maßgeblich für die Wie- Spielen - er hielt Sport für „unweiblich“ und wollte Frauen nur als Zuschauerinnen sehen.
derbelebung der Olympischen Spiele ein und Elitistisches Denken:
gründete 1894 das Internationale Olympische
Komitee, dessen zweiter Präsident er von 1896 Er vertrat eine elitäre Sichtweise: Sport war für ihn vor allem eine Angelegenheit der oberen Gesell-
bis 1925 war. schaftsschichten und Bildungseliten.
Pierre de Coubertin wurde als viertes Kind von Eurozentrische Perspektive:
Charles Louis de Mirville und Agathe -Gabrielle Seine olympische Vision war stark westlich/europäisch geprägt, was sich in der frühen Zusammen-
de Mirville geboren. Er entstammte einer altein- setzung der Teilnehmerländer zeigte.
gesessenen Adelsfamilie. Unkritische Haltung gegenüber Autoritäten:
Er studierte an der Sorbonne Kunst, Philologie Er befürwortete autoritäre Strukturen, sowohl im Staat als auch im Sport. Er glaubte, dass Ordnung
und Rechtswissenschaften und widmete sich und Disziplin durch klare Hierarchien gefördert würden.
vermehrt der Pädagogik.
Rassistische und kolonial geprägte Ansichten:
Er gelangte zur Überzeugung, dass in der Erzie-
hung neue Wege unerlässlich seien und wollte Internationale Verständigung: Wie viele seiner Zeitgenossen hatte er teilweise koloniale und rassistische Vorstellungen, die heute
durch die sportliche Ausbildung den ganzen kritisch gesehen werden.
Menschen in der Einheit von Körper, Geist und Setzte sich für Völkerverständigung durch Widerstand gegen Kommerzialisierung nur bedingt erfolgreich:
Seele erfassen und formen. Sport ein - die Spiele sollten Nationen friedlich
zusammenbringen. Trotz seines Wunsches, den Sport „rein“ und unkommerzionell zu halten, konnte er der späteren
Ab 1880 trat er für eine Wiederbelebung der Kommerzialisierung des Sports nicht dauerhaft entgegenwirken.
Olympischen Spiele ein. Mit diesen wollte er Förderung von Bildung und Sport: FAZIT:
nationale Egoismen überwinden und zum Sah Sport als pädagogisches Mittel zur Persön-
Frieden und zur internationalen Verständigung lichkeitsbildung, besonders bei Jugendlichen. Pierre de Coubertin war eine prägende Persönlichkeit des modernen Sports. Mit der Wiederbele-
beitragen. bung der Olympischen Spiele schuf er ein internationales Symbol für Frieden, Leistung und Fairnes.
Gründung des IOC: Seine Vision vom Sport als Mittel zur Erziehung und Völkerverständigung wirkt bis heute fort.
Ursprünglich sollten nur erwachsene männliche Aufbau des internationalen Olympischen Ko-
Einzelkämpfer teilnehmen, ähnlich dem antiken Gleichzeitig war Coubertin ein Kind seiner Zeit: Seine ablehnende Haltung gegenüber Frauen im
Vorbild. mitees als weltweite Sportinstanz - bis heute Sport, sein elitäres und eurozentrisches Denken sowie kolonial geprägte Ansichten werfen einen
aktiv.
1914 beschloss der Olympische Kongress – kritischen Schatten auf sein Wirken.
gegen den Willen von Coubertin – die Teilnah- Olympische Werte: Ein bedeutender Reformer mit großen Idealen, dessen Leistungen unbestritten sind - aber dessen
me von Frauen, was seinen Rücktritt zur Folge Prägte die ideellen Grundlagen der Spiele: Fair- Denken nicht frei von den gesellschaftlichen Begrenzungen seiner Epoche war.
hatte. ness, Respekt, Leistung und Teilnahmegedanke Quelle: Chat GPT
1937 wurde er Ehrenbürger von Lausanne. („Dabei sein ist alles“)
Quelle: WIKIPEDIA Innovationen:
POSITIVE ASPEKTE: Einführen des Olympischen Mottos und der
olympischen Zeremonien (Fackellauf, Fahne,
Wiederbelebung der Olympischen Spiele: Eid).
Er initiierte die modernen Olympische Spiele Langfristige Wirkung:
(ab 1896), inspiriert von der antiken Tradition.
Sein Konzept eines regelmäßigen, weltweiten
Sportfests hat sich als dauerhaft erfolgreiches
Modell erwiesen.

