Page 21 - tegut Marktplatz 6-2024
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Der Wein in Deutschland
profitiert von den milderen
Bedingungen, noch wärmer
und trockener sollte es
auf Dauer allerdings nicht
werden. Dafür öffnen sich
Türen für neue Rebsorten
aus dem Süden wie Sauvignon
Blanc, Chardonnay
oder Merlot
Unten: Züchten und ge-
eignete Sorten finden gilt
für die ganze Welt der
Gemüse und Früchte
Die Blüten sind durch späte Fröste in Gefahr. Im Süden, am
Bodensee oder in Südtirol, ist das Hauptproblem die feh-
lende Winterkälte. Dadurch mangelt es an der Ruhephase,
die dem Austreiben kräftiger Blüten vorangehen muss.
GEMÜSE
Das Problem mit mehr Bitterstoffen wird über viele Arten
berichtet, etwa Kartoffeln, Kohl und Blattsalat. Zudem gehen
oft durch die Hitze die Anteile wichtiger Nährstoffe zurück,
das gilt zum Beispiel für Tomaten.
WEIN
Studien aus dem Weinland Rheinland-Pfalz bestätigen:
Unsere Weinregionen gehören – einstweilen – zu den
Gewinnern des Wandels. Dem Riesling bekommen mehr
Sonnenstunden nicht schlecht, und es öffnen sich Türen
für Rebsorten aus dem Süden. Dort wiederum, in Südfrankreich
oder Spanien, sind die Sorgen wegen des Wasser-
mangels groß. Wein reagiert übrigens äußerst sensibel:
In Kalifornien und Australien haben Forscherinnen und
­ Forscher bestätigt, dass man die Waldbrände in den
­ Regionen geschmacklich im Wein wiederfinden kann.
BIER
In den wichtigen deutschen Anbaugebieten wächst die
Sorge, dass die üblichen Hopfensorten an Alphasäure
­ einbüßen, was beim Bier indirekt die erwünschten Bitter-
stoffe beeinflusst. Der Verband Deutscher Hopfenpflanzer
versichert allerdings, man habe sich züchterisch auf den
­ Klimawandel eingestellt.
KAFFEE
Arabica-Bohnen gelten als besonders aromatisch, sind aber
auch besonders empfindlich. Durch den Klimawandel
schrumpfen laut einer Studie des Potsdam Instituts für Kli-
mafolgenforschung die Arabica-Anbaugebiete zum Beispiel
in Brasilien und Äthiopien zugunsten resistenterer Sorten
wie Robusta-Bohnen. Sie sind kräftiger und enthalten mehr
Bitterstoffe. Beim Kaffee ist die Sorge besonders groß, dass
sich die Probleme der Anbauländer auf den Preis auswirken.
Viel Arbeit also für all die Menschen, die in Landwirtschaft,
Industrie und Institutionen nach Lösungen suchen wie die
Aroma-Expertin Corinna Dawid. Die ist für die Zukunft
nicht allzu besorgt: „Ich glaube, dass wir mit Hilfe moderner
Technologien dauerhaft genug gute und gut schmeckende
Lebensmittel für alle produzieren können.“
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