Page 68 - RochadeFlipTest1
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K GM A. Volokitin k GM G. Dizdar
Österreichische Teamliga 2017 Französisch [C11]
...a
Die populärste Wahl, Schwarz plant eine schnelle Expansion am Damenflü- gel.
7...cxd4 8.Sxd4 Lc5 ist eine sehr klas- sische Behandlungsweise, welche die geläufigere Option darstellt, um die Partiestellung zu erhalten: 9.Dd2 0–0 10.0–0–0 a6 mit Zugumstellung.
7...Le7 ist ein modernes Abspiel, wel- ches unter Umständen auch schnell scharf werden kann: 8.Dd2 0–0 9.dxc5 Sxc5 10.0–0–0 mit zweischneidigem Spiel auf Grund der heterogenen Ro- chaden.
.Dd xd
8...b5 ist der konsequente Zug, wonach Weiß versucht, auf den schwarzen Fel- dern zu spielen, da die lange Rocha- de vorerst nicht in Frage kommt, weil Schwarz sehr schnell am Damenflügel ist.
.Sxd L . – – !
XABCDEFGHY 8r+lwqk+ tr( 7+p+n+pzpp' 6p+n+p+ +& 5+ vlpzP + % 4 + sN zP +$ 3+ sN vL + # 2PzPPwQ +PzP" 1+ mKR+L+R! xabcdefghy
Der ehrgeizigste Ansatz, Weiß möchte den schwarzen König mattsetzen! Hier wird die lange Rochade dadurch be- günstigt, dass Schwarz nicht so leicht zu b5 kommt.
... – .Df
Bringt die Dame näher zum Königsflü- gel und zwingt Schwarz zu einer Ent- scheidung.
...Lxd .Lxd
12...Sxd4 13.Dxd4 Nach dem General- abtausch auf d4 bleibt Schwarz auf sei- nen passiven Figuren sitzen, weshalb das weiße Spiel vielversprechend wirkt, z.B.: 13...b5 14.Ld3 Tb8 15.Se2 Dc7
16.Df2! häufig eine wichtige Umgrup- pierung! 16...Sc5 17.Dh4 Se4 18.Kb12
.Le
b5 ist geschafft, doch Weiß nutzt die Chance das Läuferpaar zu behalten.
...
13...Da5 galt zeitweise als clever für Schwarz, um die Blockade des Springers auf a4 nicht zu gestatten. 14.Kb1 b4 15.Se2 Dc7 Doch Schwarz scheint kein Rezept gegen den Plan der Blockade auf d4 nebst Königsangriff gefunden zu ha- ben. 16.Sd4! Sxd4 17.Lxd4 a5 18.Lb5! La6 19.Lxd7 tauscht die richtige Figur! 19...Dxd7 20.g4 a4 21.b3
Variantendiagramm
XABCDEFGHY 8r+ + trk+( 7+ +q+pzpp' 6l+ +p+ +& 5+ +pzP + % 4pzp vL zPP+$ 3+P+ + + # 2P+P+ wQ zP" 1+K+R+ +R! xabcdefghy
Es zeigt sich, dass der schwarze Angriff nicht wirklich weitergeht, was man vom weißen nicht gerade behaupten kann. 1–0 (38) Caruana,F. (2789)-Meier,G. (2632), Dortmund 2014.
.Sa !
Schwarz kann nicht mehr a4 spielen.
...a .h !
XABCDEFGHY 8r+lwq trk+( 7+ +n+pzpp' 6 +n+p+ +& 5zp +pzP + % 4Nzp + zP zP$ 3+ + vL + # 2PzPP+ wQP+" 1+ mKR+L+R! xabcdefghy
...La
In der österreichischen Liga spiel- te mein Teamkollege Andrei Volokitin eine Modellpartie gegen die Französi- sche Verteidigung:
.e e .d d .S Sf .e
Die Steinitz-Variante ist eine der po- pulärsten Systeme gegen die Französi- sche Verteidigung. Das von Steinitz ein- geführte Konzept beruht darauf, nach schwarzem c5 und cxd4 eine Figur an- statt eines Bauern auf d4 zu platzieren.
Diese Blockade ermöglicht zum Einen freies Figurenspiel mit möglichem An- griff am Königsflügel und zum anderen sind manchmal auch Endspiele vorteil- haft, insbesondere wenn Schwarz auf seinem weißfeldrigen Läufer sitzen bleibt.
...Sfd .f .Sf
XABCDEFGHY 8rsnlwqkvl tr( 7zpp+n+pzpp' 6 + +p+ +& 5+ zppzP + % 4 + zP zP +$ 3+ sN +N+ # 2PzPP+ +PzP" 1tR vLQmKL+R! xabcdefghy
...S
6...Le7 7.Le3 b6 Der Abtausch der weiß- feldrigen Läufer ist positionell erstre- benswert, kostet allerdings Zeit, die Weiß zur Entfaltung der Initiative nut- zen kann. Ich lege dem Leser die fol- gende spannende Partie ans Herz: 8.Dd2 0–0 9.h4 mit großen Komplika- tionen. 1⁄2–1⁄2 (46) Kramnik,V. (2812)- Buhmann,R. (2653), Dortmund 2016.
.Le
Die Ausgangsstellung der Variante. Schwarz besitzt große Flexiblität und hat viele Systeme zur Auswahl.
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R O C H A D E E U R O PA MAI 2017
GM DENNIS WAGNER
PARTIE DES MONATS MAI
GM A. VOLOKITIN – GM G. DIZDAR