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Maria   acht mal zehn Jahre





                                                          Guillermo –

                                    Musik,  Gesang  interessierte  ihn  nicht !    O d e r   ?

           Singen  tat  er,  tut  er fast jeden Tag! Immer noch! Jeden Tag, nun ja, fast jeden Tag. Rückblickend
           fallen die Tage, an denen er nicht sang, nicht mehr auf, verschwindend gering sind sie. Immerhin,
           er mit 57! Angefangen war er mit der Musik, mit dem Gesang noch vor etwa 10 Jahren. Und das
           begann so:

           Schon auf die 50 zugehend musste Guillermo in regelmäßigen Abständen aus beruflichen Gründen –
           die Wende in Deutschland hatte dieses so mit sich gebracht - des Öfteren längere Strecken mit dem
           Auto fahren; nach Ludwigslust – der Stadtname ist tatsächlich so - unterhalb von Schwerin. (Wegen
           der vielen Fahrten dorthin nannte man landläufig diesen Ort in Gegenwart von Guillermo auch
           schon mal Guillermos Lust.) Die sich häufende Zeit im Auto wollte er gesanglich nicht ungenutzt
           lassen. Im Büro hatte ihn das Hören von Gesangstücken nicht zum eigenen Singen angeregt, sicher
           auch mit Rücksicht auf seine Büroangestellten. Ob sie es gern gehört hätten, ist nicht bekannt. Er
           hatte es nicht probiert! (Wohl, weil es negativ hätte ausgehen können.) Aber im Auto während der
           Fahrten nach Ludwigslust, da war er gesanglich gut drauf, König in seinem Metier, hier konnte er         34
           sein, der er sein wollte, konnte sich ausleben, niemand hörte ihm zu, er konnte sich sicher fühlen,
           hier war er der Beste seiner Art ! Die, die mitsangen oder ihm vorsangen, konnten ihn nicht hören,
           hatten keine Ahnung davon, wem sie vorsangen und/oder wer mit ihnen sang, weder Frauen noch
           Männer, die sich auf diesen Cassettenbändern in seinem Autoradio verewigt hatten. War das nun
           gut, hätten sie ab und zu Beifall geklatscht. Man wird es nie wissen: viele, von denen, die ihm vor-
           oder mit ihm sangen, singen nicht mehr – ihres irdischen Ablebens wegen.

           Mein  Gott,  ist  das  schön,  dass  die  Könner  vergangener  Zeiten  noch  so  leben  können,  uns  noch
           vorsingen können. Man muss sich keine Mühe geben, keine langatmigen Vorträge hören, um zu
           verstehen,  wie  schön  doch  Musik,  der  Gesang    ist!  Dem  Himmel  sei  Dank,  dass  er
           Technikbegeisterten diese Kunst der Aufbewahrung von Musik hat einfallen lassen! Nun, es wird auch
           von manchem Idioten der Musik – ein Begriff aus vergangen Zeiten aus dem Spiegel zur Beurteilung
           eines Schmalzvortragenden - w a s aufbewahrt; aber sei`s drum.

           Man kann ja wählen . . .

            Zum  Gesangsunterricht  war  Guillermo  gekommen,  weil  er  im  Auftrag  seiner  Geschwister,
           Schwägerinnen und Schwager für den Geburtstag einer seiner Schwägerinnen etwas vorbereiten
           sollte. Dabei erinnerte er sich seiner Gesangspartien in seinem Motorgefährt auf seinen Reisen von
           und nach Ludwigslust. Klar war auch, dass etwas aus der Oper Martha von Friedrich von Flotow, so
                  hieß der auch schon verschiedene Komponist der Oper Martha wirklich,



                                                 HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH

                                            Deine Geschwister mit  Anvertrauten
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