Page 57 - A und B Jugend DFB1_Neat
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Technik als Basis für alles!              Gleichzeitig müssen in diesen Altersklassen zu­
      Weil viele B-Juniorenspieler größere Technik-   sätzlich zur Beseitigung der Technik-Defizite die
      Defizite haben, bewegen sich die Wettspiele -   Bewegungsabläufe auch den verbesserten
      gemessen an einer fußballerisch anspruchsvol­  Kraft- und Schnelligkeitsqualitäten der Jugend­
      len Spielauffassung - häufig nicht auf dem nöti­  lichen angepasst werden.
      gen Qualitätsniveau.
      Deshalb sind alle Trainer gefordert, auch und   Konsequenzen für ein Praxis-Konzept
      gerade im B- und A-Juniorenbereich mittels ei­  Aus der Kurz-Analyse des aktuellen Leistungs­
      ner intensiven, systematisch aufgebauten Tech­  bildes technischer Fertigkeiten im B-Junioren­
      nik-Schulung das individualtechnische und -tak­  bereich einerseits und der hervorragenden
      tische Niveau nochmals zu steigern.       Lernbasis anderseits lassen sich Prinzipien für
      Hier liegt dann auch der eigentliche Schlüssel   ein effizientes, altersspezifisches Konzept einer
      für ein funktionierendes und spielerisch an­  „Technik-Erneuerung und -Stabilisierung" ab­
      spruchsvolleres Mannschaftsspiel.         leiten.
                                                Die bisher in unteren Ausbildungsabschnitten
      Eine „Technik-Grunderneuerung" als Ziel   erlernten Bewegungsabläufe der einzelnen
      Dabei ist diese nochmalige Technik-Schulung   Techniken sind durch systematisches Üben so­
      besonders effizient, denn die B- und A-Jugend-   wie durch das „gesteuerte" Anwenden in an­
      lichen bringen in dieser Entwicklungsphase po­  spruchsvolleren Spielsituationen auf ein neues
      sitive Anlagen („zweites goldenes Lernalter")   Qualitätsniveau zu heben.
      für technisch-koordinative Lernprozesse mit!  „Dynamische Techniken" sind das Leitbild! Dazu
      Hier ist letztmalig die Chance gegeben, die   müssen die Spieler variable, schnell wechselnde
      Technik-Fertigkeiten in relativ kurzer Trainings­  Situationen unter „Druck" in kleinen Aktions­
      zeit nochmals sichtbar zu optimieren und   räumen, mit schnellen Anschlussaktionen und/
      schnelle Lernerfolge zu erzielen. Verstreicht   oder konditioneilen Zusatzbelastungen lösen.
      dieser Zeitabschnitt ungenutzt, werden techni­  Jedoch hat der Trainer dabei stets zu beachten:
      sche Defizite später nur noch äußerst schwer   Bei aller Dynamik keine Abstriche an Präzision
      auszugleichen sein!                       der Bewegungsabläufe machen!
      Wichtig: Die Zeit, die für diese Technik-Schulung   Übergreifendes Ziel ist es somit, das bisher er­
      investiert wird, ist niemals verlorene Zeit, auch   worbene individuelle Technik-Repertoire mit
      wenn möglicherweise andere Elemente der Fuß­  größerer Dynamik zu verknüpfen und diese
      ball-Leistung zunächst zurückgestellt werden   Techniken unter höherem Druck anzuwenden,
      müssen.                                   denn die Gegenspieler werden immer robuster
                                                und schnellkräftiger.
      Technik-Ausbildung mit B-Junioren         Schwerpunkte sind z. B. das geschickte Lösen
      Die Technik-Schulung geht zwar erneut auf alle   aus Drucksituationen durch variables Dribbeln
      Fertigkeiten ein, doch muss sich die konkrete   und/oder Kombinieren, aber auch das Heraus­
      Ausbildungspraxis durchaus vom fußballeri­  spielen und Verwerten von Torchancen, selbst
      schen Grundlagentraining in unteren Altersklas­  wenn der Gegner immer vehementer stört!
      sen abgrenzen.
      Bei vielen B- und A-Jugendspielern werden die   Positionsspezifisches Technik-Training
      Technik-Probleme insbesondere dann offenkun­  Auf der Grundlage dieser stabilen, dynamisch
      dig, wenn die Aktionsräume enger werden, der   angewendeten Basis-Technik nimmt der Anteil
      gegnerische Druck zunimmt und die Spieler in   eines positionsspezifischen Technik-Trainings im
      kürzester Zeit eine Situation lösen müssen.  B-Juniorenbereich zu!      RRR
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