Page 135 - Asian Art December 2017 Lempertz (German Text)
P. 135

JAPAN

            321                                               Solche Kakiemon-Schalen wie diese, sowohl große wie kleine,
            Paar achteckige Kakiemon-Schalen. Arita. Ca. 1670-1690  sowie Kännchen und Becher wurden auf kleinen Konsolen in
                                                              einem Wand füllenden, holzgeschnitzten Gitterwerk symmet-
            Dekoriert in Emailfarben der typischen Kakiemon-Palette im   risch dekoriert, oft zu beiden Seite eines Spiegels oder Kamins.
            Spiegel mit zwei ein Rund bildenden Phönixen, außen ein   Die großen Residenzen in München, Dresden und Berlin hatte
            Phönix auf einem Päonienzweig und ein fliegender Phönix,   alle solchen Kabinette und die kleineren Schlösser und Fürsten
            am abgeschrägten Rand Blüte und Ranken, die Lippe braun   machte es den Königen nach.
            glasiert.
            H je 10,1 cm; B 18,5 cm                           Zu diesem bekannten Kakiemon-Modell der achteckigen Schale
                                                              gibt es viele Dekorvarianten. Die Wandung außen kann ge-
            Provenienz                                        schmückt sein mit hôô, Bambus und Prunus (Rijksmuseum,
            Ehemals Sammlung der Markgrafen und Großherzöge von   Amsterdam, siehe Menno Fitski, Kakiemon Porcelain. A
            Baden, verkauft bei Sotheby’s, Baden-Baden, 5.-21.10.1995,    Handbook, Rijksmuseum 2011, S. 76, Abb. 76), mit Pferden
            Lot 5295. Auf einer Schale zwei Papieretiketten am Boden    auf einer Weide (Ashmolean Museum, Oxford, siehe Porcelain
            mit alten Schlossinventarnummern 1756. und 2491    for Palaces, Oriental Ceramic Society, London 1990, S. 170,
            Privatsammlung, erworben bei obiger Auktion
                                                              Kat.-Nr.150) oder mit Bambus, Felsen und Vogel (im Landes-
            € 20.000 – 30.000                                 museum Kassel, siehe Porzellan aus China und Japan, Berlin
                                                              1990,S. 451, Kat.-Nr. 223). Das Motiv breitet sich jeweils über
                                                              drei bis vier Felder, die sich durch die Form ergeben, aus. In-
                                                              nen befindet sich meist ein Medaillon aus zwei rund gelegten
                                                              hôô-Vögeln.






















































            134
   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140