Page 11 - Blickpunkt Film 2006_33
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10_12_Kino_D_BF33 09.08.2006 15:43 Uhr Seite 11
BUSINESS
Kino Deutschland
den.“ Sein Kollege Oliver Fock, Registered Obwohl die Kinobesitzer unisono nach wie bei mir schon ganze Ordner. Ich lasse nichts
Managing Director von Greater Union (Cine- vor ein sechsmonatiges Auswertungsfenster auf sich beruhen. Auch wenn es oft ein Kampf
star Gruppe), nennt als aktuelles Beispiel „Gar- als Ideal ansehen, schwindet bei ihnen zu- gegen Windmühlen ist. Wenn ich den Ver-
field 2“. Das Sequel wollte Twentieth Century nehmend die Hoffnung, diese Frist als allge- dacht hege, dass ein Film die 120 Tage unter-
Fox ursprünglich am 10. August als üblichen meingültige Regelung wieder einführen zu läuft, frage ich schriftlich nach. Ich nehme die
Donnerstagsstart in die deutschen Kinos können. Gerhard Closmann, Sprecher der Ci- Verleiher beim Wort, wenn sie mir verspre-
bringen. Da in diesem Fall jedoch der DVD- neplex-Gruppe, ist der Meinung, dass es kei- chen, die Vier-Monats-Frist einzuhalten. Die
Start nur 117 Tage nach Kinostart erfolgt wä- nen Grund gäbe, von der bestehenden Si- Antwort ‚Wir wissen es noch nicht‘ reicht mir
re, hätte Cinestar den Titel nicht ins Programm tuation, nämlich einer Auswertungsfrist von nicht.“ Dieser Einstellung pflichtet auch Hans-
aufgenommen. Deshalb schlossen die Kinos sechs Monaten, ab- Joachim Flebbe bei.
gemeinsam mit dem Verleiher, Twentieth zuweichen. „Aller- Auch er will das Prob-
Century Fox, einen Kompromiss, den Film be- dings“, räumt er ein, „Ausnahme droht zur lem, dass die Branche
reits am 6. August zu starten. „Ich begrüße, „kann eine sich ver- Regel zu werden“ den DVD-Veröffentli-
dass Fox ‚Garfield 2‘ mit Vorstart am Sonntag, ändernde Marktsi- chungstermin in der
passend zum Ferienstart in einigen Bundes- tuation auch andere Regel erst sehr spät in
ländern, in die Kinos gebracht hat und da- Auswertungsformen mit sich bringen. Und Erfahrung bringt, damit aus der Welt schaf-
durch das Minimum von vier Monaten einge- wir müssen wohl – der Not gehorchend – im fen, indem er mit den entsprechenden Ver-
halten hat. Denn auch wir weigern uns mitt- Ausnahmefall bis zu maximal fünf oder vier leihern schriftlich fixiert, den betreffenden
lerweile, Filme aufzunehmen, die eher auf Monaten hinnehmen. Aber wohlgemerkt: Film erst nach vier Monaten plus x Wochen in
DVD erscheinen. Es ist wichtig, dass wir dies- nur im Ausnahmefall. Doch mit großer Sorge die nächste Auswertungsstufe zu schicken.
bezüglich eine klare Stellung beziehen“, er- verfolgen wir, wie diese Ausnahmen jetzt of- „Bricht der Vertragspartner sein Versprechen,
klärt Fock. Gleichzeitig räumt er wie seine Kol- fensichtlich zur Regel werden.“ Hans-Jürgen müssen wir reagieren und werden zum Bei-
legen auch ein, dass die Zusammenarbeit mit Jochum unterstreicht die Wichtigkeit, in der spiel auch andere Filme des Verleihers ohne
den Verleihern „im Moment sehr partner- Auswertungsfensterdebatte nicht nachzu- schriftliche Garantie des Auswertungsfens-
schaftlich verläuft. Ich glaube, dass die Ein- lassen: „Im Tagesgeschäft werde ich perma- ters nicht zum Einsatz bringen – auch wenn es
sicht der Verleiher mittlerweile da ist.“ nent mit diesem Thema konfrontiert. Das füllt uns wehtut“, so Flebbe, und unterstreicht
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