Page 14 - Strategie Sonderheft 2021
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Zeitstrahl - erste strategische Ideen...
Die fünfhundert Jahre vor der Zeitenwende sind stark geprägt durch chinesische Herrscher, dem persischen Reich und letztlich den griechischen, antiken Denkern. Nun war es eine Sache, Land zu erobern oder, wie im damaligen antiken Griechenland über das „Sein“ zu philosophieren. So soll Platon gesagt haben, dass entweder die Könige „Philosophen“ oder diese „Könige“ sein müssten...! Er hebt mit dieser Aussage auf die Machtgefüge dieser Zeit ab. Vielleicht wollte er auch auf gewisse Unfreiheiten und Fehlentscheidungen hinweisen. Feldherren hatten es einfacher: Sie hatten einen Auftraggeber und meist auch handfeste Ziele. Es ging darum, diese zu erreichen.
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Sokrates 470 v.Chr.
Platon 420 v.Chr.
Euklid 360 v.Chr.Euklid
Epikur 340 v.Chr.
Caesar 50 v.Chr. Augustus 20 v.Chr.
Seneca 50 n.Chr.
Persönlichkeitsstrategie: Unabhängigkeit • durch innere Gelassenheit zum Glück • Besinnung auf die eigenen Stärken
• Wollen-Können-Wagen
Marc Aurel 180 n. Chr.
Konstantin I 330 n. Chr • Konstantinopel
Kaiser Justinian 537 n. Chr • Hagia Sophia eingeweiht
Ludwig XVI 1754 - 93 + Marie Antoinette 1789 Französ. Revolution
Robespierre 1758-94
Scharnhorst 1810
Napoleon 1769-1821 1814 Kaiser von Frankreich
Wilhelm I (1861) Preußen
• von Bismarck
Konfuzius
Pythagoras 570 v. Chr.
Sun Tzu 500 v.Chr.
Kriegsstrategie: Mit Klugheit den Sieg erringen • Sieg ohne Gefecht (Kooperation)
• Plane gut, der Sieg ist dir sicher Erfolgsfaktoren: Vorwissen-Planung-Führung
Alles ist planbar. Voraussetzung ist die Kenntnis des Selbst + Feindes + Umfeldes.
Byzantinion 660 v.Chr.
Lorenzo de Medici 1492
Savonarola 1494 Borgia 1502
Kaiser Maximilian I 1507 Ludwig XII 1510
Leonardo da Vinci 1510 Michelangelo
Medici 1512 - 1527
Machiavelli (1469-1527)
König Friedrich II 1712-1786 ...der alte Fritz
Herrschaftsstrategie: Macht gewinnen - Macht erhalten
• Der Fürst
• richig erkanntes konsequent umsetzen • Recht ist, was dem Herrscher nutzt
Sultan Mehmed II 1453
• Konstantinopel Hauptstadt des osmanischen Reiches
Süleyman I 1520-1556
Kocan Sinan Architekt (A) 1490-1588 • Süleymaniye 1557
Clausewitz 1780-1831
Kriegsstrategie: Unsicherheit als Normalfall akzeptieren
• Flexibilität führt zum Sieg
• Lebenswerk: Vom Kriege....!
Die Auseinandersetzung mit dem Gegner und die Führung der eigenen Truppen
• Grundregeln des Verhaltens im Kampf
1300 Osmanische Reich
Krieg führt man gegen Feinde.....! Da gibt es als Ergebnis immer Sieger und Verlierer!
Kemal Atatürk 1923 • Ankara-Istanbul
Sun Tzu hat in seiner Lebenszeit viele Schlachten gewonnen. Er denkt über sich, seine Stärken und über die Stärken seiner ihm anvertrauten Soldaten nach. Aus diesen Zusammen- hängen leitet er Ziele und Vorgehensweisen ab. Für ihn ist es klug, einen Sieg auch ohne Kampf zu erringen.
Für ihn ist alles planbar, abhängig nur von der Kenntnis des Selbst, sowie der Fähigkeiten des Gegners. Für ihn ist die Beschaffenheit des Umfeldes wichtig. Erfolgsfaktor ist für ihn ein gutes Vorwissen. Führung entscheidet über den Sieg. Sun Tzu sieht sich als Heerführer in der Verantwortung. Diese Verantwortung lässt er sich nicht durch den Regenten (Kaiser) abnehmen. Ist ein Ziel for-
muliert, sind die Truppen in Marsch gesetzt, geht es für ihn darum, den Sieg herbei zu führen. Es ist nicht wirk- lich sicher, ob Sun Tzu die dreizehn ewigen Gebote der Strategie so gedacht, aufgeschrieben oder nur weiter- erzählt hat. Der Amerikaner Thomas Huynh behauptet, dass dieses Werk über die „Kunst des Krieges“ von Sun Tzu verfasst wurde. Wenn es denn so gewesen sein sollte, wurden die Gebote sicher durch andere Erzähler „inter- pretiert“ vielleicht sogar „weiterentwickelt“.
Es fällt auf, dass in der Zeit von 1950 bis 2000 sehr viele Autoren diese Gedanken aufgenommen und weiterverar- beitet haben.