Page 18 - Pohadka - Ein Märchen in Bildern, Worten und Musik
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Der Koschtschej traute seinen Augen nicht, als er am nächsten
               Morgen den wunderschönen Palast vor sich sah. „Du bist ein

               wirklicher Schelm“, sprach er zu Ivan. „Ich sehe, du hast ein ge-
               schicktes Händchen. Nun wollen wir sehen, ob du ebenso gut im

               Raten bist. Dreissig Töchter habe ich. Morgen werde ich sie alle
               in einer Reihe aufstellen lassen, und du wirst dreimal an ihnen

               vorbeischreiten und beim dritten Mal auf Anhieb meine jüngste
               Tochter Marja, herausfinden. Findest du sie nicht heraus, hast du

               deinen Kopf verloren. Geh nun!“



               „Wie  sollte  ich  Marja  denn  nicht  erkennen?

               Das ist doch kinderleicht“, dachte Ivan, als er
               in seiner Kammer unter dem Fenster sass.




               „Die Schwierigkeit ist die“, sprach Marja, die als Biene hereinge-
               flogen  war,  „dass  wir  dreissig  Schwestern  alle  gleich  aussehen.

               Wir sind uns so ähnlich, dass selbst der Vater uns nur an unseren

               Kleidern unterscheiden kann. Wenn ich mich nicht zu erkennen
               gebe, wird es unweigerlich ein Unglück geben.“

               „Und was soll ich jetzt tun?“ fragte Ivan. „Höre: Ich werde die
               sein, auf deren rechter Wange du eine kleine Mücke bemerkst.

               Doch pass gut auf und schau genau hin. Es ist leicht, sich zu ir-
               ren. Auf Wiedersehen.“ Und das Bienchen verschwand.

               Am nächsten Tag wurde Ivan wieder vom König gerufen. Die
               Königstöchter  warteten  bereits.  Alle  trugen  das  gleiche  Kleid,

               standen in einer Reihe und schlugen die Augen nieder.
               „Nun Schelm“, sprach der Koschtschej, „gehe drei Mal an die-

               sen Schönen vorbei und versuche, mir beim dritten Mal Marja zu

               zeigen.“ Ivan ging los. Die Ähnlichkeit der Schwestern war wirk-
               lich zum Verwechseln! Er schritt das erste Mal vorbei, doch








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