Page 8 - Pohadka - Ein Märchen in Bildern, Worten und Musik
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Janáček steht am Flussufer und blickt auf die kräuselnde
Wasseroberfläche. Da beginnt es in seinem Ohr zu klin-
gen. Erst ist es nur ein hauchzarter Ton, der fast nicht zu
hören ist, so fein klingt er. Dann gesellt sich ein zweiter
Ton dazu und schliesslich verbinden sich viele Töne zu
einem ganzen Meer aus Klängen.
Janáček notiert die Melodie des Wassers in sein Büchlein.
Doch ehe er die musikalische Idee fertig aufgeschrieben
hat, wird er von dem kecken Ruf eines Vogels unterbro-
chen.
Kaum hat der Fink die Melodie zu Ende gesungen, be-
ginnt er wieder von neuem, haargenau und mit demsel-
ben Eifer. Über Janáčeks Gesicht huscht ein kleines Lä-
cheln. Wieder holt er sein Büchlein aus der Tasche und
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