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 HUND UND GESUNDHEIT | VORSICHT, BISSIGES ARZNEIMITTEL!
VORSICHT
BISSIGES
ARZNEIMITTEL!
VON ANNEGRET CANZLER-GERHARD
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Tiere helfen uns auf die unterschiedlichsten Arten. Schweine schnüffeln Trüffel oder Drogen, Hunde helfen bei der Jagd, bei der Suche nach vermissten Personen, dienen als Frühwarnsystem für Epileptiker oder Diabetiker, kleine Ponys werden als Blindenführer eingesetzt. Tiere sind unersetzliche Seelentröster, Retter, Transportmittel, Beschützer und – Arzneimittel. Das fängt bei Ameisensäure gegen rheumatische und allergische Geschehen an und hört bei Schlangengiftsalbe noch lange nicht auf.
Häufig sind es die abgesonderten Sekrete, die Heileffekte bringen. Bereits Hildegard von Bingen behauptete, dass die Zunge des Hundes eine „ärtztinne“ sei. Tatsächlich ist nachgewiesen, dass der Speichel der Hunde zwar viele Bakterien enthält, aber auch bakterizid ist, also Keime töten kann. Wenig bekannt, aber sehr effizient ist die sogenann- te Biochirurgie. Damit ist die Therapie mit Fliegenlarven gemeint. Diese fressen gezielt nekrotisches Gewebe ab und ihre Verdauungssekrete sollen zudem wundheilungsför- dernd wirken ... und es geht noch besser ...
Die Blutegeltherapie basiert auf einem Geben und Nehmen. Während der Blutegel seine Nahrung – Blut – aufnimmt, gibt er im Gegenzug entzündungshemmende, schmerzlin- dernde Wirkstoffe in die Bisstelle und kann so bei diversen Indikationen hilfreich sein.
 
























































































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