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AUS IHRER APOTHEKE
Johanniskraut, Baldrian, Hopfen, Melisse sind bewährte schlaffördernde Heilpflanzen.
Sorgen rund um den Schlaf durchbrechen. Eine Dauerlösung sind sie allerdings nicht, eher eine für den Übergang bis weitere Maßnahmen wir- ken. Je nach Mittelwahl muss mit Nebenwirkun- gen, Abhängigkeiten oder einer Veränderung der natürlichen Schlafstruktur gerechnet werden. Im Alleingang und ohne ärztliche Beratung sollten synthetische Schlafmittel auf keinen Fall einge- nommen werden.
Immer mehr Ärzte verordnen ihren Patienten mit Schlafstörungen pflanzliche Arzneimittel. In der Naturheilkunde sind einige Heilpflan- zen bekannt, die den Schlaf besonders fördern. Teilweise wurde die Wirksamkeit sogar in wis- senschaftlichen Untersuchungen bestätigt. Der große Vorteil der Kräutermedizin ist die gute Verträglichkeit. Schwere Nebenwirkungen und ein Suchtrisiko bestehen bei richtiger Anwen- dung nicht. Nachteilig kann bei einigen Mitteln die verzögerte Wirkung sein, die erst nach einer längeren Einnahmedauer eintritt.
Klassische Heilpflanzen für den Schlaf sind Baldrian, Hopfen, Melisse, Lavendel, Passions- blume und Johanniskraut. Sie gibt es als Dra- gees, Kapseln, Tees, Tropfen, Frischpflanzen- säfte oder auch als Badezusatz. Eingenommen werden können sie als Einzelwirkstoff oder in der
Kombination mit anderen Substanzen. Sie wirken meist beruhigend, entspannend und schlafför- dernd. Zur Anwendung kommen sie sowohl als sanftes Heilmittel bei Schlafproblemen als auch bei Unruhe- und Angstzuständen. Teilweise sind sie sogar als pflanzlicher Stimmungsaufheller im Einsatz, dies gilt vor allem für das Johanniskraut.
Teilweise finden sich die Schlaf-Heilkräuter auch in homöopathischen Einzel- und Komplexmitteln wieder. Sie können bei Ein- und Durchschlafstö- rungen helfen und wirken zum Teil ebenfalls bei nervöser Unruhe und Ängsten. Passionsblume, Kaffeebohne, Hafer, Frauenschuh, Tollkirsche und die mittelamerikanische Damiana-Pflanze sind nur einige Mittel dieser sanften Therapie- methode, die bei Schlafstörungen zum Einsatz kommen können.
Schlafstörungen lassen sich nicht von heute auf morgen einfach beseitigen. Die Betroffenen müs- sen sich vor allem von falschen Vorstellungen und hohen Erwartungen lösen. Die Einnahme von Schlafmitteln allein reicht nicht aus, um wie- der erholsamen Schlaf zu finden. Neben der Ein- nahme führt nur die Bereitschaft für eine Ver- änderung zu einer Verbesserung der Schlafqua- lität. Wissen und Geduld sind bei diesem Prozess die Erfolgsgaranten.
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BILDER: THINKSTOCK: ALEX BRAMWELL – HEMERA, ULF EBERHARD