Page 523 - C:\Users\gstic\Documents\Flip PDF\Enzyklopädie1\
P. 523

Der Hund in der Kunst






                                 on jeher haben Menschen dieTiere ihrer Umgebung dargestellt. Felsenmalereien,
                                 archäologische Funde, Skulpturen und Gemälde zeugen von der Bedeutung des
                          VHundes im täglichen Leben und in der Phantasie der Menschen. Der Hund ist
                          Wächter, Jagdhund oder Begleiter,Wächter der Unterwelt oder der Toten, Symbol der
                          Wachsamkeit, der Treue und des Gehorsams; er wird jedoch auch mit dem Tod und mit
                          den Mächten des Bösen inVerbindung gebracht.Zahlreiche Hunde sind auf Münzen,Wap-
                          pen und, dann jüngeren Datums, auf Briefmarken abgebildet.



                             —

                                Der Hund in derArchäologie

                                 Viele der bis heute entdeckten archäologischen Funde zeigenAbbildungen von Hunden.In jeder Epoche sind
                                 sie ein Spiegel der jeweiligen Bedeutung des Hundes. Je nach Ort und Zeit wechselt diese vom Sklaven bis
                                 zur Gottheit.Die älteste Zeichnung ist ein breiter Fries in der Felswand der CuevaVieja in Spanien (etwa 10.000
                                 Jahre v. Chr.), auf dem ein Hund einem Hirsch den Rückweg abzuschneiden scheint, die Anfänge der Jagd!

                                                 Götter in Hundegestalt               Bei den Azteken war Xolotl, der Gott mit dem
                                                                                      Hundekopf, der Schöpfer der Menschen; er
                                                 Für Ägypten ist das bekannteste Beispiel
                                                                                      sammelte in der Unterwelt die Knochen der
                                                    Anubis, ein Gott, der ab der 19. Dynastie
                                                                                      Toten, zermahlte sie und schuf hieraus die
                                                            (etwa 4200 v. Chr.) halb als
                                                                                      ersten Menschen.
                                                                 Hund, halb als Schakal
                                                                 dargestellt wurde. Da
                                                               Hundesichnachtsinden   Arbeits- und Kriegshunde
                                                             Totenstädten aufhielten, war  Von Beginn an wurde der Hund vom
                                                           Anubis der Gott der Toten: Er  Menschen zu seiner Unterstützung genutzt.
                                                         stand den Beisetzungszeremonien  Vom Status des Sklaven im Vorderen Orient
                                                       vor und überwachte die Pflege der  (2.000 v. Chr. ähnelte das Keilschriftzeichen
                                                     Körper der Verstorbenen, besonders die  für einen Hund sogar dem des Sklaven!)
                                                 Einbalsamierungen.                   eroberte sich der Hund allmählich eine wich-
                                                                                      tige Bedeutung für die Arbeit des Menschen.
                                                 In der griechischen Mythologie wurde der
                                                 Hund vom Gott der Handwerker, Hephaistos,  Auf allen, oder fast allen, Jagddarstellungen
            Der Totengott Anubis (Detail), Statue des  geschaffen. Dank dieser göttlichen Herkunft
            Ägyptischen Museums in Kairo und Teil der                                 werden Hunde an der Seite des Menschen
            Ausstellung „Tutanchamun - Sein Grab und die  besaß er eine privilegierte Stellung unter den  gezeigt, wie die doggenartigen Hunde in den
            Schätze“ © Marthelot/Leemage/Josse   Tieren.


     500
   518   519   520   521   522   523   524   525   526   527   528