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Asien:der Löwenhund                  Antikes Griechenland und Rom:        In der Renaissance wenden sich die Künstler
                                                 geometrischer Stil                   auf der Suche nach den idealen Proportionen
            In diesem Teil der Erde nimmt der Hund eine
                                                                                      den Studien der Anatomie und des
            ganz besondere Rolle ein: Einerseits ist er eine  Die Arbeiten des antiken Griechenland und
                                                                                      Körperbaus zu. Ihr wichtigstes Thema ist das
            Gottheit, andererseits ein Nahrungsmittel. Er  Rom zeigen vor allem einen geometrischen
                                                                                      Pferd, hinter dem der Hund in seiner
            pendelt   zwischen   Respekt    und  Stil mit klaren Linien, der uns sehr nahe steht.
                                                                                      Bedeutung für die Künstler zurückzutreten
            Geringschätzung. Am Eingang der meisten  Wie bei Darstellungen des Menschen, sind die
                                                                                      scheint.
            chinesischen Tempel und Paläste findet man  der Tiere verfeinert, um eine Realität fast in
            zwei Hunde, die als Löwenhunde bezeichnet  Perfektion zu erreichen. Man hat allerdings
            werden und deutlich an die molossoiden  nur wenige Skulpturen von Hunden gefun-  Vom 17. Jahrhundert bis heute:ein
            Hunde erinnern, die es dort gab. Selbst bei  den. Dies ist nicht erstaunlich, da diese in der  sehr gern genutztes künstlerisches
            Gegenständen des täglichen Bedarfs sind ver-  Gesellschaft nicht die Position einer Gottheit  Thema
            größerte Züge von Hunden erkennbar, die  einnahmen.                       In der Folge wurde der Hund mehr ein
            mehr oder weniger mit bedeutenden                                         Studienobjekt der gestalterischen Kunst als der
            Ornamenten geschmückt sind.          Mittelalter:Fabelwesen               wirkliche Versuch einer Arbeit im hohen
                                                                                      Sinne des Wortes. Jedoch wandten sich ab
                                                 Im Mittelalter wandte sich die Kunst immer
            Assyrien:hochentwickelte             mehr Vorstellungen und Symbolen zu.  dem 19. Jahrhundert einige renommierte,
            Tierskulpturen                                                            Tiere darstellende Künstler dem Thema
                                                                                      Hund zu. Zum Beispiel schuf Barye (1796-
            Die Tierfiguren waren hier üppig und von  Das Gute und das Böse sind nach der
            großer Qualität. Die Religiosität und der  Religion die wichtigsten Quellen der  1875) anatomisch außergewöhnlich detailge-
            Königskult inspirierten die Künstler maßgeb-  Inspiration. Der Hund hat hier nur einen  treue Skulpturen und Zeichnungen, hierfür
            lich. Im Allgemeinen wurde der Hund mit  begrenzten Anteil und dient vor allem als  bevorzugte er den Jagdhund.
            einer bemerkenswerten Feinheit allein darge-  dekoratives Element.
            stellt oder wiederum als Begleiter in einer
            Jagdszene oder auch einfach zusammen mit
            seinem Herrn.






































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