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energie und Klima
Die EnergieAgentur.NRW arbeitet im Auftrag des Wirt- 87 Prozent der Befragten gaben an, dass sich die Corona-
schaftsministeriums Nordrhein-Westfalens als operative Pandemie auf ihre aktuelle Arbeit auswirke (Abb.1). Jedoch
Plattform mit breiter Kompetenz im Energiebereich: von können 92 Prozent ihrer Arbeit im Bereich Energie und
der Energieforschung, technischen Entwicklung, Demons- Klima trotzdem nachgehen. Während des Zeitraums der
tration und Markteinführung über eine energetische Erstbe- Umfrage befanden sich 56 Prozent der Teilnehmenden ver-
ratung bis hin zur beruflichen Weiterbildung. Als anbieter- stärkt im Homeoffice. Bei der inhaltlichen Ausgestaltung
und nutzerneutrale Einrichtung informiert und vernetzt die der Arbeit in den Kommunen, verdeutlicht sich das breite
EnergieAgentur.NRW sämtliche relevanten AkteurInnen aus Themenspektrum im Bereich Energie und Klima (Abb.2).
Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft zu den Dabei gab annähernd jede und jeder Zweite die Themen
Themen Energieeffizienz, Energieeinsparung und erneu- Erneuerbare Energien, Klimafolgenanpassung und vor allem
erbare Energien. Um verstärkt in der Fläche des Bundes- Mobilität an.
landes präsent und damit als Vermittler vor Ort greifbar zu
sein, sind ausgewählte MitarbeiterInnen auch in den ein-
zelnen Regionen angesiedelt, darunter in der Region Köln/
Bonn.
Folgen der Covid-pandemie für das kommunale
Handeln
Die Covid-19-Pandemie wirkte sich 2020 auch auf die
kommunale Klimaschutzarbeit aus. Dafür wurde aus den
Regionen Köln/Bonn und Münsterland heraus eine die abb. 2: relevante themenbereiche der Klimaschutzarbeit
Regionen übergreifende Befragung der Klimaschutz- und © EnergieAgentur.NRW
Klimaanpassungsverantwortlichen in den Kommunen des
Landes Nordrhein-Westfalen konzipiert und durchgeführt. Obwohl die Arbeitsintensität im Bereich Energie und Klima
Es zeigt sich: Corona schlägt sich stark in der kommuna- nicht nachgelassen zu haben scheint, hat das Thema in der
len Arbeit nieder. Gerade was langfristige Auswirkungen öffentlichen Wahrnehmung an Aufmerksamkeit durch die
betrifft, wird ungewiss in die Zukunft geblickt. Doch Hoff- Corona-Pandemie eingebüßt. Aufgrund der Kontaktbe-
nung besteht darin, aus der Corona-Krise zu lernen und schränkungen sind zahlreiche Beratungen, Veranstaltungen
vor allem die Relevanz von dezentralen Strukturen für den und sonstige öffentlichkeitswirksame Aktivitäten weggefal-
Klimaschutz und die Klimawandelanpassung zu stärken. len. Gleichzeitig stellt die Digitalisierung eine Chance dar.
An der Online-Umfrage der EnergieAgentur.NRW wurden Nicht zuletzt gaben 79 Prozent der Befragten an, dass sie
landesweit insgesamt fast 450 Verantwortliche im Bereich unverändert Bedarf nach Austausch mit anderen Kommu-
Klimaschutz und Klimawandelanpassung in den Kommu- nen haben und 11 Prozent sehen hierbei einen verstärkten
nen befragt. Über 90 TeilnehmerInnen haben schließlich Bedarf.
im Zeitraum vom 30. April bis 20. Mai 2020 zu einem Des Weiteren entstehe durch die Kontaktbeschränkungen
Meinungs- und Stimmungsbild beigetragen. mehr Raum für die konzeptionelle Arbeit und damit bei-
spielswiese für Analysen. Jedoch befürchtet eine Mehrheit
der Befragten das Fehlen von finanziellen Mitteln im Bereich
Energie und Klima aufgrund der Einbußen im Haushalt der
Kommunen. So sei die Organisation von neuen Maßnah-
men teilweise schwierig planbar.
abb. 1: auswirkungen der corona-Pandemie auf die kommunale
arbeit
© EnergieAgentur.NRW